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07.04.2025
WhatsApp deinstalliert
Neulich habe ich noch von schönen Statusmitteilungen und einfacher Vernetzung geschrieben, nun ist der Messenger schon seit ein paar Tagen Geschichte.
Ein Update war der Tropfen der das Fass zum überlaufen brachte, seit neuestem ist schließlich ganz präsent eine KI als neutrales Helferlein eingebaut und darauf habe ich keine Lust. Dabei hinken wir hier in Europa wohl der Entwicklung aus datenschutzrechtlichen Gründen, habe ich gelesen, hinterher und in dem Fall finde ich das gut so.
WhatsApp ist schon eine feine Sache, keine Frage, die App hat manches leichter gemacht. Aber wirklich darauf angewiesen ist man nicht. Als Ersatz habe ich Signal installiert. Zwar ist das auch ein amerikanisches Produkt, aber gefühlt in einigen Punkten besser aka datenschutzfreundlicher.
Genau drei meiner Kontakte kann ich darüber erreichen. Einer davon ist der Öko-Bekannte, der glaubt dass die Bundeswehr absichtlich Kondensstreifen über unserem Dorf erzeugt, und aus Überzeugung AFD wählt. Im Grunde sind es also nur zwei Kontakte die tatsächlich interessant sind und nur einer, mit dem ich regelmäßig kommuniziere.
Ich habe meiner Mutter Bescheid gegeben, denke aber nicht dass sie sich je registrieren wird. Meine Frau will es ebenfalls nicht, ihr reicht WhatsApp, was ihr zusteht. Dann habe ich eine Brieffreundin gefragt, sie hat aber bereits abgesagt. Daher habe ich beschlossen dass Signal wohl auch nur eine Übergangslösung bleibt, bis ich mich tatsächlich irgendwann ganz von Messengern jeglicher Art verabschieden werde. Es bleibt zumindest noch Gajim, XMPP, aber auch da ist nichts zu erwarten. Ich bleibe also was den schriftlichen Part angeht der guten alten eMail treu, mit dem Wissen dass Menschen sich nur in Ausnahmen um Verschlüsselung bemühen. Es gibt ja noch die Telefonie, mit der ich mich mehr und mehr anfreunde.
Tatsächlich liest man im UberBlogr Webring derzeit öfter vom WhatsApp-Exit, was wohl eher zufällig und parallel zu meinen eigenen Entscheidungen abläuft. Es herrscht auch ein leichter Anti-Amerikanismus in der Luft, ein Pro-Europa Gefühl. Also nicht unbedingt (nur) im Webring. Beides wird aber bald schon wieder verschwinden und man geht gewohnt den Weg des geringsten Widerstands.
Von einem Anti-Amerikanismus halte ich ohnehin nichts. Es wäre bereits viel getan die amtierende Regierung samt Beratern und allen anderen die daran viel Geld verdienen auf eine einsame Insel zu setzen. Wir würden sie Dump-Island nennen und ab und an jemand rüberschicken um zu kontrollieren, ob diese alten weißen Männer und deren Karens endlich Vernunft angenommen haben, oder ob sie noch immer zum fremdschämen sind. Ich schweife ab…
Dieses Gefühl sich vom Nachbar übern Teich abgrenzen zu müssen bringt neue alte Spieler aufs Feld. So stellt Kalle in seinem Blog RCS vor, was der verschlüsselte Nachfolger von SMS ist und im Kleid eines Messenger daher kommt. Einziger Wermutstropfen, soweit ich das verstanden habe wäre es zumindest anzuraten die Messenger-App von Google zu verwenden. Wir bleiben also in den Staaten, geben dem Kind aber einen anderen Namen. Ich war anfangs ehrlich neugierig, habe dann aber entschieden dass ich das nicht brauche. Trotzdem ist es spannend zu entdecken, was es so alles gibt. Von RCS hatte ich tatsächlich kürzlich gelesen.
Das ich meine Frau nun morgens und zwischendurch nicht mehr anschreiben kann, SMS sind kein Thema, wissen wir klug zu kompensieren. Wir gehen neuerdings ohnehin, wenn möglich, jeden Abend mindestens eine halbe Stunde spazieren. Das ist (gemeinsame) Qualitätszeit in der es sich viel besser austauschen lässt, und wir schonen auch noch die Umwelt dabei weil wir keine technische Infrastruktur benötigen, mittels der wir Kurznachrichten oder Videos/Bilder austauschen. Und gesund ist es auch noch.
Soweit also alles gut unterm (fast) messengerfreien Himmel.
Erwähnungen:
Fremdquelle:
houa.de - RCS einrichten (SMS nachfolger)
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