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01.04.2025
Monatsschau

Der April beginnt mit einem Brauch, der mir wie so viele andere auch ziemlich schnurz ist. Zusätzlich ist der April aber auch mein Geburtsmonat, dreiundvierzig Jahre werde ich in absehbarer Zeit alt. Wenn nicht etwas unvorhergesehenes dazwischen kommt. Vergangenes Jahr habe ich zum ersten Mal nichts getan, niemanden eingeladen. Ziemlich einsam hat sich das angefühlt, im übrigen ganz unerwartet. Anscheinend ist doch eine Emotion mit diesem besonderen Tag verknüpft. Mal schauen ob es dieses Jahr besser läuft.

Und doch war der heutige Tag ein guter, mit ganz wenigen Abstrichen. Der Übermut eines Kollegen ging mir auf die Nerven. Das Abendessen habe ich alleine zu mir genommen, weil beide Kinder außer Haus waren und meine Frau auf der Arbeit. Jetzt ist es an der Zeit den vergangenen Monat Revue passieren zu lassen.


Zu Beginn des Monats habe ich von meinem WhatsApp-Status geschrieben und einem kleinen Projekt, welches mir alsbald zu langweilig wurde und schon nach dem dritten Titel nicht weitergeführt wurde. Genug ist genug.

Im Moment sind Anwendungen sowohl am Smartphone als auch auf dem Rechner ein heißes Thema, weshalb ich zwischenzeitlich sogar still und heimlich darüber nachdachte, den Messenger vielleicht sogar wieder zu deinstallieren. Ich habe zwei Meinungen zu der App, im Moment obsiegt aber die bequemere über meine Lust am Spiel. Warum etwas deinstallieren dass es so leicht macht mit anderen in Kontakt zu treten?

Meine Nummer haben DIE ja sowieso, egal ob ich deren Produkt nutze oder nicht. Viel zu verführerisch ist es, mal eben schnell jemandem zu schreiben um irgendwas mehr oder weniger belangloses zu klären oder zu fragen. Welcher Verzicht wäre letztendlich aber am schwierigsten zu verkraften?

Wie tauscht man Daten mit jemandem aus? Sicher, ich könnte einen Bereich des Blogs dafür bereitstellen und einen passwortgeschützten Link via SMS teilen. Das ist wenig praktisch, zudem soll gar nicht jeder wissen dass ich dieses Projekt führe. eMails kommen auch nicht in Frage, mit PGP können die meisten nichts anfangen. Cloud? Warum für etwas zahlen dass der Messenger kostenlos kann? Es zeigt sich wie gut der Messenger sich in den Alltag fügt und uns Lösungen anbietet, ohne die wir auch vor ihm gut leben konnten.

Genau überlegt teile ich aber gar nicht sooo viel, das meiste davon ist ohnehin der Unterhaltungslust geschuldet. Es ginge also auch ohne. Letztendlich straft mich meine eigene, nicht vorhandene Kreativität und die weniger von Bedenken geplagte Haltung der anderen. Das es aber tatsächlich ohne geht habe ich heute wieder erlebt.

Durch Zufall bin ich auf meinem Heimweg hinter dem LKW meines Holzlieferanten hergefahren. Nachdem meine favorisierte Radiosendung vorbei war habe ich ihn einfach angerufen. Er vermutete bereits dass ich hinter ihm wäre. Wir haben uns kurz ausgetauscht und ich liebe Grüße für meine Familie entgegen genommen. Vermutlich hatte dieses Gespräch, im Vergleich zu all den Bildchen und Videos und kurzen Hallo’s und Kannst du mal?, den meisten Sinn gemacht, und zwar ohne dass eine App eines reichen Amerikaners dafür von Nöten war.

Ich wäge noch ab, aber wie gesagt, meine bequeme Seite obsiegt derzeit.

06.03.2025 Status verbindet


In Sachen Kurzarbeit sind wir, gefühlt, noch keinen Schritt weiter. Hieß es zuerst wir würden Anfang April zu einhundert Prozent des Hauses verwiesen, geht man im Moment von der Mitte aus. Das wäre doch zu kurzfristig gewesen, außerdem stellt der Betriebsrat Forderungen. Ich beobachte Kollegen, wie sie die Köpfe zusammenstecken und jede neue Information durchkauen. Ganz egal, wie weit diese von der Realität entfernt ist.

Ich sehe es so. Die Geschäftsleitung wird auch weiterhin nichts von sich hören lassen, Kommunikation war noch nie ihre Stärke. Wir werden schon bald vor vollendete Tatsachen gestellt und auf unbestimmte Zeit Zuhause bleiben müssen. Manche werden abwandern, andere werden die Situation aussitzen. Mir fallen auf Anhieb zwei bis drei Kollegen ein, die die Zeit mit Schwarzarbeit überbrücken werden.

Ein ganz bestimmter Kollege ist noch schlecht gelaunter als sonst, was seinem Alter und der Aussicht einer neuen Stelle im Falle des Falles geschuldet ist. Er ist aber sowieso immer pessimistisch, mault über alles und verbreitet Augenrollen. Im Moment etwas mehr als sonst.

Ich persönlich werde die ersten drei bis vier Wochen mit Projekten verbringen. Wie zum Beispiel dem Füllen des Holzraum für den nächsten Winter und verschiedenen anderen Baustellen im und am Haus. Die werden nicht ausufern da mir monatlich ein empfindlicher Teil an Einnahmen fehlen wird, bis wir wieder in ruhigeres Fahrwasser kommen.

Ich werde neben dem Schreiben von Bewerbungen über Neuerungen berichten.

19.03.2025 Was zu erwarten war


Vergangene Woche habe ich von einem Traum erzählt, in dem mindestens mein Sohn vorkam und die reale Gefahr eines Kriegs bestand. Kein Wunder dass man solche Sachen träumt, im Moment ist Aufrüstung schließlich eines der bestimmensten Themen in den Medien, aber auch in meinem Umfeld. Man wird innerlich schon auf Bedrohungen aller Art vorbereitet, beobachtet dabei den stärksten Verbündeten wie er sich von gemeinsamen Werten abwendet. Als ob wir nicht genug andere Probleme hätten.

Träume dieser Art hatte ich schon öfter und ich bin der Meinung, ich hatte schon einmal darüber geschrieben. Gefunden habe ich leider nichts, weshalb ich hier jetzt einen kleinen Auszug veröffentliche.

Einen besonderen Traum hatte ich kurz vor der Geburt meines Sohnes. Ich träumte ich sei gestorben und Jesus sei gekommen um mich abzuholen. Kein Witz. Ich erinnere mich daran wie ich im Traum weinte und trauerte weil ich meinen Sohn niemals zu sehen bekommen würde. Wir machten uns alsbald gemeinsam auf den Weg rüber auf die andere Seite. Ich folgte ihm über weit verschachtelte, von Moos bedeckten Dächern, die an Japanische Baukunst erinnern. Ich sah uns einmal aus der Ferne als Beobachter, ehe ich die Dinge wieder aus der normalen Sicht wahrnahm. Kurz darauf wachte ich noch immer geschockt und weinend auf. Das war vermutlich das letzte Mal dass ich von meinem eigenen Ableben geträumt habe.

Ein anderes Mal hatte ich den gleichen Traum wie ein damaliger Bekannter. Darin steckte ich mir eine Waffe in den Mund und drückte ab. Wie auch er starb ich aber nicht, sondern spürte wie mein Rachen sich ganz anders anfühlte, und fasste mir mit beiden Händen an den Hinterkopf. Das war nur eine kurze Sequenz, spannend daran war dass der Kumpel und ich im gleichen Zeitraum den selben Traum hatten.

Ein anderes Mal war ich bei der Explosion einer Atombombe anwesend. Auch an diese Szene erinnere ich mich noch gut, allerdings war sie sehr begrenzt auf das Wesentliche. Von meinem Umfeld nahm ich kaum etwas wahr. Ich erinnere vor allem an die wenigen Sekunden bevor die Schockwelle mich mit voller Wucht umwarf. Ich blieb weiterhin bei Bewusstsein, stand wieder auf und sah auf das herab, was ich als meine sterblichen Überreste erkannte. Danach verliert sich alles.

Diese und andere Träume bleiben mir gut in Erinnerung, ihr Sinn erschließt sich mir aber nicht. Ein Mann hat mir mal erzählt dass dies ein gutes Zeichen sei und bedeute, dass ich lange leben würde. Auch Déjà-vu hatte ich früher sehr oft, inzwischen werden diese aber seltener. Das letzte liegt erst wenige Wochen zurück. In solchen Momenten versuche ich ganz bei mir zu sein und zu erkennen, was mir an diesem Moment so bekannt vorkommt.

26.03.2025 Von Krieg geträumt


Inzwischen sind schon ein paar Tage vergangen und von meiner kleinen Operation ist wenig zu bemerken. Die Fäden stechen ab und an etwas, am nervigsten ist das neuerliche Jucken welches den Heilungsprozess begleitet. In weniger als zwei Wochen werden die Fäden gezogen, Anfang Mai findet das Nachgespräch beim behandelten Arzt statt. Bis dahin wurde das Gewebe untersucht und man wird mich über den Befund informieren. Ich rechne nicht damit dass man versuchen wird mich in ruhigem Ton auf das Schlimmste vorzubereiten.

Das ist bereits das zweite Mal dass mir was rausgeschnitten wird, damals gab es allerdings kein Nachgespräch. Mein damaliger Arzt - inzwischen verrentet - brauchte auch kein Vorgespräch. Er meinte nur Das Muttermal sieht ein wenig nervös aus! und griff gleich zu Nadel und Messer. Ob die Helferinnen dabei sein dürfen um was zu lernen fragte er mich, was ich bejahte. So lag ich halbnackt vor einer Schar junger Frauen und wurde an der Schulter aufgeschnitten. Das wars. Ein Pflaster, gute Wünsche und keine Krankschreibung. Vermutlich bekam ich schon noch die Fäden gezogen, das wars aber auch.

Sei es drum. Ich sehe den coolen Arzt noch einmal, wir tauschen uns kurz aus und das war es auch. Außer man bereitet mich im ruhigen Ton auf das schlimmste vor, was möglich aber unwahrscheinlich ist.

27.03.2025 Operation gelungen


Warum sollte man Blogkommentare verschlüsseln, habe ich mich trotz der geschaffenen Möglichkeit selbst gefragt. Warum sollte man nicht?, ist das Ergebnis zu dem ich gekommen bin.

Kann ja sein dass irgendwer verschlüsselte eMails bevorzugt, auch wenn deren Inhalt später für alle im Internet zu lesen sein wird. Auf dem Weg zu mir aber nicht. Außerdem mag derjenige vielleicht anonym bleiben, was den Inhalt seines Kommentars komplett von seiner Adresse entkoppelt. Und das ist nur ein Szenario.

Ich meine, wenn meine Frau mir via Messenger schreibt dass ich noch Klopapier mitbringen soll ist diese Botschaft schließlich auch verschlüsselt. Niemand bekommt den Inhalt zu sehen, trotzdem geht es aber um ganz normale Dinge die alle von uns betreffen. Warum also dem Interessierten die Möglichkeit verwehren?

Auch besteht die Möglichkeit dass irgendjemand sich davon inspirieren lässt und sich intensiver mit dem Thema beschäftigt, auch damit wäre schon etwas gewonnen. Verschlüsselung ist etwas über das wir alle sprechen und mit dem wir uns befassen sollten, auch wenn wir im Grunde nichts zu verbergen haben und unsere fertigen Gedanken am Ende sogar in Internet veröffentlichen.

31.03.2025 Nutzungsbedingungen angepasst

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