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17.02.2025
Das bisschen Haushalt
Meine Frau hat Fieber, was mich zu einer Art Hausmann macht. Es geht ihr ab und an ein wenig besser, was ich besonders daran merke dass sie wieder frech wird. Die meiste Zeit liegt sie aber nur da, sieht fern, schläft, langweilt sich, ist krank.
Das gibt mir die Gelegenheit Wäsche zu waschen, das von der Schwiegermutter vorbereitete Abendessen (hätte ich auch selbst machen können) um Spiegeleier zu ergänzen, Wäsche zusammenzulegen, die Tochter von der Schule abzuholen und beide Kinder herum zu kommandieren. Besonders letzteres macht am meisten Spaß, weil meine Kinder die selbe große Klappe haben und wir uns gegenseitig piesacken.
Als ich mich zum Abendessen zwischendurch auf die Couch setzte,
meinte meine Frau mit einem frechen Blick so was in der Art wie Ist
ganz schön stressig so ein Tag wenn man neben der Arbeit auch noch den
Haushalt machen muss! Nicht wahr?
Zunächst mal gibt es natürlich
viel zu tun, ja. Aber, selbst schuld wer sich alles auflädt.
Ich darf per Dekret keine Wäsche zusammenlegen. Ich bekomme dann immer geschimpft wie das aussieht, wie die Sachen gestapelt sind und wie schlimm das dass Verständnis von Ordnung meiner Frau durcheinander bringt. Selbst wie ich die Wäsche aufhänge ist nicht richtig, also lass ich’s einfach bleiben. Dafür habe ich andere Aufgaben. Stressig ist das alles aber nicht.
Im Stillen bin ich froh, dass ich ihr helfen kann. Sie soll sich ausruhen und wieder gesund werden. Hätte sie kein Fieber, wäre sie heute garantiert wieder arbeiten gegangen. Egal wie krank sie dann noch ist, Pflicht ist Pflicht.
Unser Nachbar meinte mal, und sicher würde er heute wieder genauso argumentieren, das sei die Erziehung die da durch käme. Meine Frau gibt ihm Recht und sie sagt es auch immer wieder selbst. So, es geht um irgendwas, sei sie nicht erzogen. Alles hat ordentlich zu sein. Sie braucht Ordnung, sonst wird sie ganz kribbelig.
Ich habe also heute seit langer Zeit mal wieder Wäsche zusammengelegt. Das habe ich genau so lange gemacht wie ich Lust und bis ich den Eindruck hatte, dass alle wieder genug anzuziehen haben. Dass die drei jeweils das ein oder andere Kleidungsstück vom anderen in ihrem Stapel haben ist mir herzlich egal. Ich kann ja nichts dafür dass sie alle fast die gleiche Größe haben.
Ob die Handtücher nun so oder so zusammengelegt sind und noch Falten haben spielt überhaupt keine Rolle. Den Handtüchern ist es egal. Könnten sie denken und würden sich daran stören wäre ihnen genau dies spätestens dann egal, wenn sie dazu benutzt werden intime und intimste Stellen abzuwischen.
Ich habe gekocht, Wäsche gewaschen und zusammengelegt, jemandem eine Mail geschrieben, die Mütze von meinem Sohn auf den Schrank geworfen weshalb er sich einen Stuhl suchen und diese retten musste, am morgen war ich arbeiten, dann habe ich meine Tochter abgeholt, Holz rein geholt, Papiermüll raus gebracht, den Ofen befeuert, die Spülmaschine aus und eingeräumt, gekocht und und und…
Wenn ich’s mir recht überlege könnte ich genauso gut meinen Job kündigen und den Hausmann machen. Wir leben doch in modernen Zeiten. Außerdem müsste meine Frau sich dann mit solchen Sachen nicht mehr rumärgern! ;)
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