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28.12.2024
Innere Uhr

Ich war schon immer ein kleiner Nachtmensch. Konnte lange wach bleiben, nur um mich dann morgens aus dem Bett zu quälen um Verpflichtungen nachzukommen. Oft genug hat mir meine Frau dann den Arsch gerettet, was ich mir immer wieder gerne anhören darf. Ohne sie wäre ich viele Male tatsächlich nicht zeitig aufgestanden. Was soll ich machen, ich konnte eben nicht schlafen.

In den letzten Jahren häufen sich die Nächte, in denen ich einfach wach werde. Das kenne ich schon mein Leben lang, allerdings werden die Abstände geringer. Oft passiert mir das, wenn ich mich mittags hinlege um zu ruhen. Dann schlafe ich auf Vorrat, was sich nachts oft rächt. Oder ich träume einfach nur intensiv. Wenn ich dann morgens aufwache ist es so, als sei ich die ganze Nacht auf den Beinen gewesen.

Habe ich keinen Urlaub, gehe ich recht früh zu Bett, um zehn Uhr. So auch gestern. Ich schlief schnell ein, wurde um ein Uhr aber wieder wach und blieb es dann auch. Nach langem hin und her und wirren Träumen bin ich wenig später aufgestanden um den Rest der Nacht auf der Couch zu verbringen.

Die letzten wenigen Minuten im Schlafzustand erlebe ich zunehmend bewusster, was sich komisch anfühlt. Wie gesagt träume ich sehr wirr. Viele chaotische, nicht greifbare Szenen bei denen Ich das Gefühl habe gegen eine Wand zu laufen. Es geht nicht weiter, das spüre ich körperlich. Ich wende mich im Halbschlaf, dauernd tun sich neue Bilder auf, bis ich dann richtig wach bin und nicht mehr einschlafen kann. An meiner Schlafapnoe dürfte es nicht liegen, auch wenn es sich vom Gefühl ähnelt, was ich aber ausschließen kann da ich meine Maske trage.

Ich bin dann aufgestanden um etwas zu trinken und zu essen. Es kam schon vor dass der kleine Hunger mich geweckt hat. An ihm lag es anscheinend aber auch nicht. Meine Frau schaute noch kurz nach dem rechten, weil sie das in den letzten Wochen schon zweimal erlebt hat und meinte, dass ich wieder einen Asthmaanfall hätte. Das war es aber auch nicht.

Die innere Uhr legt einfach einen Schalter um. Es spielt keine Rolle dass es draußen gerade dunkel ist, für dich ist jetzt Tag! Ende der Diskussion. Um die anderen nicht zu stören lege ich mich dann meist auf die Couch. Was oft schon schön war, weil nachts hin und wieder sogar noch gute Filme laufen oder wenigstens so langweilige Dokus, dass ich bald wieder müde werde. Vergangene Nacht war beides nicht der Fall.

So habe ich dann bis um fünf Uhr fern gesehen. Ich kann mich kaum erinnern was ich gesehen habe, bis mir dann endlich die Augen zu fielen. Um sechs Uhr klingelte aber der Wecker wieder. Meine Quasi Schwager hatte gestern Abend angefragt, ob ich für ihn einen Roller nach Koblenz fahren könnte. Der stand in seinem Keller und seine Schwester hat Verwendung dafür.

Vorbereitend hatten wir ihn gestern Abend bereits aufgeladen. Somit stand ich heute morgen um halb acht bereits draußen, als er die Hofeinfahrt hochgeschlendert kam und mich die Ladungssicherung prüfend und eiskratzend vorfand. Der Transport ging ohne Probleme von statten. Wir fuhren in die Stadt, luden den Roller ab und machten uns sofort auf den Rückweg. Um kurz nach zehn Uhr waren wir wieder Zuhause.

Dort angekommen legte ich mich bis um zwölf ins Bett, dann klingelte wieder mein Wecker. Heute findet die Weihnachtsfeier meiner alten Abteilung statt, die ich dankend abgesagt habe. Nach so wenig Schlaf ist mir nicht danach.

Im Moment geht es und ich denke, bis in den späten Abend halte ich sicher locker durch. Ich habe schließlich noch etwa siebzig Seiten zu lesen, ehe ich ein neues Buch anfangen kann. Außerdem scheint die Sonne und das macht mir gute Laune. Wie die kommende Nacht sich gestaltet bleibt allerdings abzuwarten. Ich habe eine böse Vorahnung und rechne damit, dass diese nicht besser wird.

Meine Frau wird freilich all das wie folgt zu kommentieren wissen: Wird Zeit dass du wieder arbeiten gehst!

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