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12.12.2024
Motte’s Bein
Vor wenigen Tagen ist uns aufgefallen, dass Motte’s operiertes Bein angeschwollen war. Ich dachte zunächst an Eiter, oder noch schlimmer, Krebs. Wie sich herausstellte handelt es sich dabei um sogenanntes Granulationsgewebe, welches entsteht wenn der Körper versucht Wunden zu schließen.
Die Tierärztin hat schnell gesehen dass einer der Drähte, der dazu gedacht ist einen stabilisierenden Stift an Ort und Stelle zu halten damit das Bein heilen konnte, sich durch Muskelgewebe und Haut gebohrt hatte. Ich konnte das Ende sehen. Autsch! Das erklärt auch vielleicht in Teilen, weshalb Motte immer ein wenig zaghaft gelaufen ist. Ich bin immer davon ausgegangen, dass er durch die leichte Fehlstellung nicht mehr ordentlich gehen kann. Wie wir nun wissen, hat er aber auch die ganze Zeit deshalb Schmerzen gehabt.
Das ganze weckt Erinnerungen an harte Zeiten. An viele Tabletten, wochenlang eingesperrt und isoliert sein. An viele Arztbesuche, Katzenjammer im Auto und sehr hohe Kosten. An letzteres habe ich die Tierärztin gleich erinnert. Wir können nicht noch einmal so viel Geld ausgeben. Sie weiß darum und hat uns versichert, dass es dieses Mal anders wird. Trotzdem hätten wir von dem Geld, dass wir heute dazu ausgegeben haben damit der überstehende Draht so weit als möglich gekürzt wurde, locker mit der ganzen Familie essen gehen können.
Motte trägt nun wieder einen Kragen. Das kennen wir schon. Ab morgen habe ich wieder das zweifelhafte Vergnügen der Tablettengabe. Immerhin, er ist mobil. Denn sein Bein ist weiterhin stabil, der Schnitt dürfte nicht allzu groß sein. Immerhin.
Wenn eins klar ist, dann dass der Kater viel aushalten muss. Er tut mir leid und er schaut mich auch ständig mit ganz großen Augen an. Er möchte nur gehalten und geschmust werden und der Ärger soll verschwinden.
Letzteres wünsche ich mir neben all den anderen Dingen auch am meisten. Ich hoffe, dass jetzt endgültig Ruhe ist. Meine Damen sind nicht zufrieden mit mir, denn ich habe bereits verkündet dass ich ihn eher einschläfern lassen würde, als noch einmal einen vierstelligen Betrag hinzulegen. Nicht dass mir das leicht fallen würde. Nicht dass ich nicht wüsste, dass es Mord wäre. Er kann ja nichts dafür. Davon mal abgesehen, dass kein Tierarzt mich dabei unterstützen würde.
Das alles ist letzten Endes, so wenig die Menschen dieses Argument auch verstehen mögen, aber auch eine finanzielle Frage. Denn die Versicherung, die wir im Nachhinein abgeschlossen haben, hat explizit alle Baustellen am Bein ausgeschlossen. Und auch wenn wir nicht arm wie die Kirchenmäuse sind, auch unsere Möglichkeiten sind begrenzt und werden durch steigende Kosten wie alle sie haben weiter eingeschränkt.
Motte wirklich einschläfern? Nicht mehr Abends ins Bett gedrängt und angemauzt werden? Wie soll das gehen? Ach was, genug finstere Gedanken für einen Tag. Alles wird gut!
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