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05.11.2024
Internet - Gedanken

In der letzten Zeit habe ich den Eindruck, ich hinke gewissen Informationen hinterher. Ich finde eine tolle neue Anlaufstelle, fühle mich total erhaben, nur um wenig später festzustellen dass jene die ich kenne schon länger dabei sind.

Anfang des Jahres 2024 habe ich die Optik des Blogs geändert. Aus meiner eigenen Vorstellung heraus, mit nur wenigen Beispielen anderer Projekte, die letztlich aber doch ganz anders sind. Ich denke, das ist echt cool. Nur um nun Seiten zu finden, die den gleichen Weg gehen und mich total beeindruckt zurück lassen. Ich lerne, so individuell wie ich dachte ist mein Projekt nicht.

Meinen RSS Reader füttere ich mit weiteren Blogs, nur um mich an Soziale Netzwerke erinnert zu fühlen. Sie sind untereinander zumindest in Teilen recht stark vernetzt. Sie verlinken nicht einfach einander, sondern greifen neue Ideen und lesenswerte Artikel auf. Sie haben ihre ganz eigenen Themen und eine starke Dynamik.

Mir fällt auf dass Blogger eigene Projekte hosten und teilen, von denen ich gar nicht wusste dass sie dahinter stecken. Ich glaube ich lese die Gedanken verschiedener Autoren, nur um herauszufinden dass es Ein und die selbe Person ist. So vielfältig sind Menschen.

Mit Beginn des neuen Jahres dachte ich, ich würde andere Wege gehen und neue Dinge finden. Das tat ich auch. Und doch stoße ich auf vieles dass ich bereits kenne. Ich stelle fest, dieses weltumspannende Netz (so groß es auch sein mag), funktioniert oft wie eine kleine Gemeinschaft.

Menschen sind so gestrickt. Sie bilden Gruppen, finden weitere Menschen, vernetzen sich untereinander und tun all jene Dinge, die die Internetkultur eben so tut. Landesgrenzen und Sprachbarieren tun dem keinen Abbruch.

Ich gebe zu, nicht alles davon gefällt mir. Menschen die allzu beliebt sind beäuge ich gerne kritisch. Manche mag ich nicht. Weil sie sich für meinen Geschmack zu wohl in ihrer Rolle fühlen. Was sie sagen wird zu sehr in den Himmel gehoben. Das habe ich oft erlebt. Ich bin deshalb nicht neidisch. Ich mag nur keine Scheinpersönlichkeiten.

Ich finde, manche haben es so leicht mit so wenig, während andere wiederum so sehr darum kämpfen gesehen zu werden. Und doch stehen sie im Schatten. Das ärgert mich. Wenn mir auch klar ist, jeder ist im Leben für sich selbst verantwortlich. Im Schatten kann man sich auch verstecken. Klagend, jammernd. Aus verschiedenen Gründen.

Dann finde ich wieder Menschen die mich überraschen. Erst sehe ich sie in einem falschen Licht. Dann lese ich zwei, drei Artikel von ihnen oder mehr und ich stelle fest, ich musste erst lernen ihre Gedanken zwischen den Worten zu lesen. Das ist schön und zeigt mir gleichzeitig wie wichtig es ist, Texte wie einen guten Wein vielleicht voll auf sich wirken zu lassen. Die ganze Bandbreite seines Aromas entfaltet sich erst nach und nach.

Was ich abschließend gerne noch feststellen möchte, nun da ich dies geschrieben und reichlich gegen gelesen und neu formuliert habe, das es eine schöne Reise ist. Es gibt so viel zu entdecken. Blogs sind einen Besuch wert. Sie zu lesen lohnt sich. In ihnen finde ich das, was ich in Büchern immer gesucht habe.

Bücher gekauft habe ich viele, aber nur die wenigsten gelesen. Sie fesseln mich nicht. Aber Blogs fesseln mich. Jeder Tag birgt neue Seiten. Frisch bedruckt mit den Gedanken so vieler Menschen, irgendwo auf der Welt. Manche leben in ihnen, andere schaffen es nur ab und an wenige Zeilen zu schreiben.

Was sie eint ist der Wunsch, sich auszudrücken. Wenn sie gut sind, wenn sie es schaffen ihr innerstes nach außen zu kehren, dann lebe ich ihre Gedanken mit. Dann lebe ich für einen Moment ihre Leben. Oft genug lehne ich mich zufrieden zurück und denke, das sind meine Worte.

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