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20.09.2024
Noch da

Die siebzehn Tage seit der Veröffentlichung des letzten Artikels und dem heutigen ist, seitdem ich dieses Projekt führe, die zweite aber auch gleichzeitig längste Pause. In wenigen Worten: Ich hatte zu tun.

Die letzten Sommertage verlangen schließlich doch noch das eine oder andere ab. Aber natürlich auch das neue Auto, das gefahren werden will. Oder muss. Ich hatte einige Termine, wie zum Beispiel die Abmeldung des Alten. An mein Vorhaben, den neuen nur mit Samthandschuhen anzufassen und ihn nicht gleich einzusauen, bleibe ich treu. Andere sehen das weniger streng. Wie zum Beispiel der verdammte Holztransporter, welchem ich gestern begegnet bin und dem ich einen kleinen Steinschlag in der Scheibe zu verdanken habe. Den sollte ich ausbessern lassen, ehe er reißt.

500 Kilogramm Kanthölzer habe ich diese Woche mit dem neuen nach Hause gezogen. Mir hat gefallen wie leicht er das tut. Gleichzeitig gefällt es mir wieder nicht, weil ich ihn schohnen will. Er soll lange halten, daher habe ich heute meiner Frau verboten einen Pappbecher in die Ablage zu stellen. Meine Tochter hat ihn aus dem Fitnessstudio mitgebracht. Ganz sicher wäre der Becher aufgeweicht und hätte alles auf ekligste Weise verklebt. Ein Albtraum.

Ganz spießig habe ich mir eine Decke in den Kofferraum gelegt. Zum Transport von Sachen die dann darin eingehüllt werden. Wie die Holzkiste heute Mittag, welche ich von der Arbeit mitgenommen habe. Sie dient zukünftig als Transportbox auf dem Hänger, für all das, was im Auto nichts mehr zu suchen hat.

Das Auto meiner Frau habe ich mit Autoshampoo gewaschen und im Anschluss mit Lackschutz behandelt. Seit genau noch nie. Sie soll nicht in einem schmutzigen Auto fahren, während ich ein Neues habe. Sie bekommt auch noch eines, keine Sorge. Aber ich habe eingesehen wie werterhaltend es sein kann, pflegt man es ab und an.

Ich sehe auch ein dass man sein Auto möglichst früh veräußern sollte. Als Anzahlung für den Neuen. Dann ist man nicht gezwungen sich mit zwielichtigen Figuren auf noch zwielichtigeren Portalen abzugeben, die allesamt fragen: Was letzte Preis? Dabei lebe ich meinen Traum. Zur Neuanschaffung meines sehr alten Dacia habe ich geschworen, den fahre ich auf den Schrott. Er steht nun nicht auf dem Schrott, sondern auf meiner Wiese. Abgemeldet, seinem Schicksal harrend.

Meine Frau hatte Geburtstag, meine Schwiegermutter feiert den ihren morgen. Meine Schwägerin hat ihren Hund einschläfern lassen, weshalb mein Quasi- Schwager sehr leidet. Dann war ich krank. Eine ganze Woche lang. Das war übel und mit starken Kopfschmerzen verbunden, weshalb hier nichts Zustande kam.

Es gab Papierkram zu erledigen. Bremsen und Auspuff am Auto meiner Frau wollten gewechselt werden und manches mehr. Die Tage vergehen wie im Flug. Am Mittag komme ich Heim, tue dies und das und lege mich anschließend ins Bett. Wenn ich überlege was ich eigentlich die letzten Tage so angestellt habe fällt mir nur wenig ein, obwohl ich tatsächlich immer beschäftigt war.

Das OK für die Fällung des alten Pflaumenbaum haben wir bekommen. Statt der gedachten 76,20€ sind es nur 38,10€. Eine halbe Stunde Arbeit hat man veranschlagt. Die Fällung ist bereits beauftragt, die Ersatzpflanzungen vorgenommen.

Dafür ist das Auto, was die Steuer betrifft, doppelt so teuer wie erwartet. Ich dachte mir bereits, dass ich den falschen Motor ausgewählt hatte. Das gilt es noch zu klären, denn die Angaben des Händlers, was den CO2 Ausstoß angeht, waren andere. Ich spare so oder so. Aber lieber etwas mehr sparen als weniger.

Viel nachgedacht habe ich, im Stillen. Meine Mutter besucht, und meine Oma. Wir haben uns unterhalten, unter anderem wegen meinen Brüdern. Aber auch wegen mir, warum ich mich nie melde und wie sehr es sie verletzt nicht Teil meiner kleinen Familie zu sein. Meine Oma hat sich gefreut. Meinte, dass mein Besuch ein guter gewesen sei.

Über meine Oma könnte ich einen ganz eigenen Artikel schreiben. Wie alt sie geworden ist zum Beispiel. Von ihrer Verwandlung, wenn sie ihren Morgenmantel gegen ihre schönsten Kleider tauscht. Sie trägt Lippenstift auf und lächelt die Tatsache weg, dass nur Schmerzstiller ihren Tag retten. Das macht mich traurig.

Wir haben die Hände gehalten, gesprochen und festgestellt, dass sie für den Rest ihres Lebens jedes noch so kleine Stückchen Freude mitnehmen wird. Ehe sie die Augen endgültig schließen wird, ihren letzten Atemzug tut und alles was sie einst war, wofür sie gelebt und woran sie sich erfreut hat, nur noch in Erinnerungen existieren wird.

Erinnerungen wie sie in ihrem Wohnzimmer zu finden sind. Unter anderem auch das folgende Foto, auf dem ich als kleiner Bub mit den (verpixelten) Nachkommen meiner weit vertstreuten Familie zu sehen bin.

Foto:Enkel

Die letzten Tage waren sehr gut. Ich kam nur nicht zum schreiben. Damit ist nun aber Schluss. Ich spüre schon wie es weitergeht und ich bin gespannt, was die kommenden bringen werden.

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