Leicht - Kompakt
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04.06.2024
Ordentlich Punkte sammeln
Karmapunkte versteht sich. Wie sorgt man dafür, dass die Schwiegermutter einen in den höchsten Tönen lobt?
Indem man Kabel verlegt, eine Steckdose setzt, einen Wanddurchbruch macht und sehr viel Schlauch verlegt. Dann schließt man noch eine Pumpe an den hauseigenen Regenwasservorrat an und fertig ist die Laube. Ganz so einfach war es natürlich nicht. Beim ersten anschließen der Steckdose hatte ich die falsche Verbindungsklemme gewählt, weshalb die Dose nur Strom bekam, als auch das Licht angeschaltet war. Kann ja mal passieren und war ebenso schnell behoben.
Dann hatte ich ein wenig mit den verschiedenen Schläuchen zu kämpfen, die noch so vorrätig waren. Alle hatten sie eines gemeinsam, sie waren undicht. Also blieb mir am Ende nur Heim zu fahren und einen Ansaugschlauch zu nehmen, den ich zum Glück noch übrig hatte. Als ich den dann aber angeschlossen hatte, fand ich das nächste Problem.
Ich wunderte mich, weshalb die Pumpe immer wieder Luft ansaugte. Das Rätsel war schnell gelöst, denn der Schlauch trieb an der Wasseroberfläche. Improvisiert ist schnell, und so band ich mittels Kabelbindern einen Eisenstab an das Ansaugende und siehe da, die Pumpe arbeitet problemlos.
Nun muss meine Schwiegermutter keine schweren Gießkannen mehr schleppen. Sie wird schließlich nicht jünger und ihre Hände schmerzen doch sehr. Dank der Schlauchtrommel, welche ich gestern bereits montiert hatte, hat sie nun leichtes Spiel. Erst den Schlauch auf Position bringen, dann den Stecker in die Steckdose stecken, fertig! Das Wasser spritzt gute sieben Meter weit, der Schlauch in der Trommel ist fünfundzwanzig Meter lang. Somit sollte der Garten bis in die letzte Ecke erreichbar sein. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass er sich auch von alleine wieder aufrollt.
Morgen werde ich schadhafte Fächer der Scheune verputzen, ehe sie herausfallen. Somit wird dann auch ihre Holzecke ein wenig ordentlicher, vor allen Dingen aber sicherer. Durch zwei kann man schon rausschauen, das geht gar nicht. Zum Glück hat mein Schwager noch Material von seinem Hausbau übrig. Seine Versuche es anderweitig unter den Mann zu bringen sind allesamt gescheitert, was uns nun Zugute kommt. Wenn das erledigt ist, schneide ich das Brennholz für den kommenden Winter. Dann dürfte vorerst nichts mehr anstehen und ich kann mich den vielen Aufgaben zuwenden, die bei mir Zuhause auf mich warten.
Meine Schwiegermutter ist froh, ich bin es ebenfalls. Als Dank gab es zum Abendbrot Strammen Max. Das ist Kochschinken auf Brot mit Spiegelei. Morgen soll es Hackfleisch mit Lauch geben, wenn ich mich recht erinnere. Für mein leibliches Wohl ist somit gesorgt.
Ich habe ihr im letzten Jahr bereits versprochen, dass ich ihr in Zukunft mehr helfen werde. Vieles schafft sie nicht mehr aus eigener Kraft und ich denke, wir werden auch froh sein wenn wir in dem Alter Unterstützung bekommen. Ihr Sohn und mein Quasi Schwager helfen natürlich auch. Aber wie ich führen die beiden natürlich auch ihr eigenes Leben und jeder hat so seine Qualitäten, mit denen er sich einbringen kann. So wird es für keinen zur Last, weil er nicht unbedingt etwas tun muss was ihm gar nicht liegt.
Genug geredet, die Tage sind derzeit sehr kurz. Ich habe noch genau eine Stunde ehe ich mich ins Bett lege um hoffentlich gut durchzuschlafen. Die letzten beiden Nächte waren das Grauen und ich kann mir besseres vorstellen, als noch einen Morgen wie der lebende Untote aus dem Bett zu steigen und erst nach einem gutem Kaffee wieder zur Besinnung zu kommen. Das kann ich besser.
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