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30.03.2024
Lauter alter Scheiß
Nach einem wirklich langem, aber auch erfüllenden Tag, sitze ich endlich vor meinem Tisch und kann die vergangene Woche Urlaub Revue passieren lassen. Sie war gut, meine Erwartungen wurden erfüllt. Der heutige Tag bildet den Abschluss einer Woche voller Arbeit und wenig Zeit zum Ausruhen. An sich gar nicht so, wie man sich einen Urlaub vorstellt. Ich bin dennoch zufrieden. Und nachdem ich eben meine Muskeln und Knochen wieder sortiert habe und unter dem Tisch die Heizung brummt, bin ich sogar fast schmerzfrei.
Jeden Punkt aufzuzählen, den ich abgearbeitet habe, wäre zu viel verlangt. Ich konzentriere mich auf die aufwendigen Dinge und beginne gleich mal mit dem bisher einzigen freien Tag, dem Mittwoch. Meine Frau hat Anfang der Woche nämlich etwas ganz erstaunliches und für sie schon fast untypisches gesagt. Sinngemäß meinte sie, dass sie keinen Urlaub habe, um nur zu arbeiten. Morgen würden wir nichts tun. Das haben wir so gemacht, dafür aber eine Menge Geld ausgegeben.
Wir waren in der Cafeteria der Kreisverwaltung essen, in der mein Sohn ab August seine Ausbildung startet. Danach und davor haben wir noch einige zukünftige Kolleginnen getroffen und kurz gequatscht. Die Damen sind wirklich nett und sie freuen sich schon auf ihn. Als dass erledigt war, sind wir auf dem direkten Weg in den Baumarkt gefahren. Weil wir neue Pflanzen brauchten und verschiedenen anderen Kram. Wir haben vor, an der Straßenseite unseres Hauses einen Streifen aus Lavendel zu pflanzen. Dafür brauchen wir schon ein paar Pflanzen.
Am Nachmittag waren wir dann in der Eisdiele, die meine Frau und ich schon seit über zwanzig Jahren immer wieder gerne besuchen. Früher, als wir mindestens einmal die Woche da waren ( damals™ konnte man sich das Eis noch leisten ), habe ich immer DAS Übliche bestellt und schon bekam ich mein Spaghetti Eis. Inzwischen sind wir alle älter, die Kinder fast groß, das Eis schmeckt aber immer noch genauso gut wie damals. Im Grunde war das schon der Mittwoch.
Ich habe in dieser Woche so richtig viel Zeug entsorgt. Drei Hänger Efeu habe ich auf den Wertstoffhof gefahren. Efeu muss zumindest bei uns gesondert entsorgt werden, was verständlich ist. Möglichst weit weg damit. Wenn man da kein Auge drauf hat, wächst der einem schnell über den Kopf und richtet an Fassade und Dach ordentlich Schäden kann. Das kann man derzeit gut in der Scheune meiner Schwiegermutter beobachten. Für die habe ich heute morgen einen Termin für Sperrmüll angelegt. In ihrer Scheune und Garage sieht es aus wie bei Flodders. Das kommt daher, weil jeder seinen Scheiß dort ablegt ohne Groß an Ordnung zu denken. Jetzt haben die Betroffenen einen Monat Zeit, ihren Kram entweder nach Hause zu holen, oder vernünftig in die Scheune einzulagern. Am 29.04., ich habe es groß angekündigt, räume ich von Vorne nach Hinten alles an die Straße, was im Weg steht.
Wir hatten unseren Sperrmüll letzte Woche entsorgt, ich berichtete. Als das erledigt war, hatte ich immer noch einiges hier herumfliegen, was der Entsorger nicht annimmt. Also habe ich einen Hänger verschiedenster Abfälle nach Kirchberg gefahren und gar nicht viel für die Entsorgung bezahlt. Ich bin wirklich froh, dass wir wieder mehr Platz haben. Wenn man anfängt zu räumen merkt man erst, wie viel alten Scheiß man aufgehoben hat. Als wir unser Haus 2011 gekauft haben, hat der Vorbesitzer recht viel da gelassen. Das war nicht nur schlecht, weil da manches dabei war, was ich auch heute noch nutze. Allerdings ist da auch vieles dabei, was ich seitdem nie bewegt habe. Und zwischen all dem, was da so lag, ist es schwer Dinge zu finden, die man extra aufgehoben hat.
So habe ich mich schon geärgert, dass ich einen neuen Duschkopf samt Schlauch gekauft habe. Ich hatte nämlich noch einen über der Werkstatt liegen, den habe ich aber schlicht vergessen. So schnell wirft man Geld aus dem Fenster, was dann an anderer Stelle fehlt. Aus dem Grund habe ich diese Woche über der Werkstatt rigoros aufgeräumt. Der Großteil ging nach Kirchberg, den Rest habe ich an die Straße gestellt. Altes Metall, das geht schnell weg. Und weil ich schon dabei war und die Ecke mir schon immer zu dunkel war, habe ich direkt mal noch eine Feuchtraumlampe samt Lichtschalter installiert. Jetzt kann ich endlich auch Abends da hoch und Dinge finden. Den freigewordenen Platz habe ich nun genutzt um dort Dinge abzulegen, die ich WIRKLICH noch einmal brauche. Aber eben nicht direkt.
Das gleiche habe ich dann heute im großen Stil noch einmal in der Werkstatt durchgezogen. Da war so vieles, für das ich überhaupt gar keine Verwendung habe. Nicht alles habe ich selbst gekauft, einen Teil aber schon. Meine Kiste für den Metallschrott ist wieder voll, genauso im übrigen wie die Mülltonne und einige Gelbe Säcke für den Plastikmüll. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen, auch wenn ich manchmal echt an mir zweifeln musste. Da tut man so vieles um die Umwelt zu schonen, Geld zu sparen und und und, nur um dann unerwarteten Überfluss vorzufinden. Dinge, die man hätte zurück geben können, es aber aus Faulheit oder Unwissen nicht getan hat. Dinge, die man irgendwann mal gebraucht hat und jetzt nur noch herumfliegen. Dann frisst das alles auch noch ganz viel Platz, weil man keine Ordnung in den Kisten hält etc. Ich habe einen richtigen Rundumschlag gemacht.
Als Ergebnis sind nun beide Garagen sehr ordentlich, ebenso die Werkstatt und der Bereich darüber. Es fühlt sich einfach gut an, wieder mehr Ordnung zu haben. Dieses Aufräumen und Abschneiden Alter Zöpfe fügt sich ein in mein Vorhaben, dieses Jahr vieles anders zu machen. Ich halte mich daran, und das gibt mir noch einmal mehr Kraft. Vor einigen Jahren hatte ich keine um überhaupt irgendwas zu machen. Habe die Dinge nur so vor mir hergeschoben und nichts fertig bekommen. Dieses Jahr habe ich ein besonders gute Gefühl, vieles schaffen zu können. Ich bin motiviert, habe Ideen, sehe was noch alles zu tun ist und komme schnell zu, was noch viel wichtiger ist, brauchbaren Ergebnissen. Keine Nacharbeit nötig, tatsächlich bin ich sehr zufrieden.
Ich lese sogar jeden Abend. Das strengt mich immer ein wenig an, aber nach und nach werde ich besser darin. Am Morgen werde ich früh wach, trinke einen Kaffee und starte in den Tag. So kann es gerne bleiben. Bis auf den Regen, von dem haben wir alle wirklich genug.
Das Jahr 2024 ist bisher sehr gut und ich wäre sehr glücklich, wenn es so weiter geht. Auch wenn ich in dieser Woche Urlaub viel gearbeitet habe, habe ich sie doch sehr genossen. Am Abend habe ich erst während dem Duschen realisiert, dass wir ja bereits Samstag haben. Es bleiben also noch zwei Freie Tage, was wir Ostern zu verdanken haben. Dann darf ich wieder zur Arbeit gehen.
Konnte ich mir noch vor einer Woche nicht vorstellen, was ich mit meinem Urlaub anfangen soll, habe ich jetzt gar keine Lust mehr dem Broterwerb nachzugehen. Schon erstaunlich wie sich alles ändert, wenn man einfach nur tut wozu man Lust hat. Zeit spielt kaum eine Rolle mehr, schwere Arbeit wird zum Vergnügen. Grillen könnten wir noch.
Wir sollten sogar unbedingt grillen.
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