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18 September 2023 - Besuch beim Optiker

Fast genau ein Jahr ist es nun her, dass meine Tochter und ich beim Optiker waren. Heute stand ein erneuter Besuch an, von dem ich nun in Auszügen berichten werde.

In wenigen Worten, meine Augen werden schlechter und ich muss mir keine Sorgen machen, dass ich mein hart verdientes Geld nicht unter die Leute bekomme. Das ist so, dürfte vielen Menschen so gehen. Was bei mir noch erschwerend hinzu kommt, ist eine Fehlstellung der Augen. Ich brauche Gläser mit eingearbeiteten Prismen. Herr Birk hat heute in die Zukunft geschaut und meinte, das mit dem Sehen würde nicht besser werden. Auch das ist wenig überraschend, prägt sich nur individuell aus. Beim heutigen Sehtest hat sich wieder gezeigt, wie schwer ich mich damit tue, den Mittelpunkt zu halten. Ich nenne ein Beispiel, um es zu verdeutlichen. Mit dieser Methode werden meine Augen auch getestet.

Stellt euch einen senkrecht stehenden Balken vor. Am oberen Ende befinden sich eine Skala. Verschieden lange Striche. Der in der Mitte ist der längste, die zu beiden Seiten laufenden sind wie auf dem Ziffernblatt einer Uhr mal kürzer oder länger. Ein Mensch mit gesunden Augen sieht, wenn er die Skala betrachtet, den senkrecht stehenden Balken mit etwas Abstand mittig der Skala stehend. Bei mir ist es so, dass der Balken hin und her wandert. Ich kann den Mittelpunkt nicht halten, er wandert in alle Richtungen. Ich nenne das auch den Tacho-Effekt, weil der Balken wie die Nadel eines Tachometers hin und her wandert.

Dieser Umstand hat mich mein ganzes Leben lang beeinflusst, nur ist es nie aufgefallen. Ich war eben immer müde, hatte Kopfschmerzen. In der Schule habe ich halt nicht gerne gelesen, das Kind ist halt unkonzentriert. Diese Beeinträchtigung wurde bei mir erst Mitte 30 festgestellt, als wir das gleiche bei meiner Tochter fanden. Bei ihr konnten wir das Problem operativ beheben lassen, bei mir ist es dazu zu spät. Die Ursache sind die Muskeln, welche eine Fehlstellung der Augen bewirken. Das Gehirn versucht das zu korrigieren, was anstrengend ist. Daher kommt auch dieser Tacho-Effekt.

Gut. Meine Tochter wird keine neue Brille bekommen, die Werte sind nur leicht schlechter. Bei mir sieht die Sache leider anders aus. Meine jetzige Brille kann ich behalten, für das Schauen auf kurze Entfernungen. Für die Weitsicht bekomme ich eine neue, mit stärkeren Gläsern. Der Spaß kostet 488€. Ich hätte auch 598€ ausgeben können. Für den Preis hätten die Gläser sich automatisch, je nach Sonneneinstrahlung, getönt. Das wäre gut, ist mir aber zu teuer. Das wird irgendwann kommen, aber noch nicht jetzt.

Ein Strauß gelber Blüten des Sonnenhut.

Der Herr Birk, das muss ich an der Stelle einfach mal sagen, ist echt klasse. Der weiß genau dass ich echte Probleme mit tränenden Augen habe. Erst heute morgen hätte ich meinen können, ich würde während der Fahrt Zwiebeln schneiden. Er hat mir Tropfen mitgegeben, die ich testen und zu denen ich später Rückmeldung geben soll. Der Mann sieht, dass Nachtfahrten inzwischen ein Problem für mich sind. Ich staune ohnehin bei jedem Besuch, wie er mit all den unterschiedlichen Linsen und Prismen den Durchblick behält und genau weiß, wie ich was gerade sehe. Ich tue mich wirklich schwer mit dem Test. Dabei wird mir heiß, die Augen und mein Kopf schmerzen, so anstrengend ist es für mich, ohne meine Prismen. Aber er macht das wirklich super, ich würde auch nicht wechseln wollen.

Dazu kommt dann noch das gute Gespräch bei jedem Besuch. Es geht immer um unsere Familien, er wusste heute noch genau wo mein Großer sein Praktikum geleistet hat. Er kennt den zukünftigen Ausbildungsbetrieb meiner Tochter, weil er dort öfter mal mit seiner Frau ist. Oder zumindest kommen sie dort vorbei. Sie setzen sich am Wochenende gerne an die Mosel, trinken einen guten Wein, genießen das Leben. Ich mag ihn.

Abseits alledem, kommende Woche bekomme ich eine neue Brille. Damit dürfte ich die Schwindelprobleme wieder in den Griff bekommen, welche ich zuletzt öfter hatte. Das ist auch der Grund, warum ich mich zum Beispiel auch mit Problemen beim Arbeiten am Computer auseinandergesetzt habe. Seitdem nutze ich meist am Abend ein blaues Farbprofil, wie ich es direkt in Debian auswählen kann. Auch meinen Abstand zum Bildschirm habe ich extra mit einem Zollstock abgemessen. 90cm, so weit sitze ich entfernt. Die Schriften habe ich ein wenig vergrößert, seitdem ist es besser geworden.

Ein großer Leser, auch wenn ich es mir sehr wünsche, werde ich wohl nie werden. Zu anstrengend, ich schlafe meist schnell ein. E-Books wären eher etwas für mich. Die könnte ich am Rechner lesen, mit ausreichend Abstand und beiden Händen frei. Eine um meinen Kaffee zu halten, die andere zum scrollen.

Quellen:

brillenbirk.de

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Themenbereich Gesundheit