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04 August 2023 - Statt einem Backup haben wir den Salat

Die Rede ist von meiner Finanzverwaltungssoftware Homebank1 und den nicht zur Gänze gesicherten Daten.

Wir sprechen von einem Zeitraum von exakt 119 Tagen und vielen ungezählten Buchungen, die ich heute händisch nachtragen musste. Was da auf mich zu kam wusste ich schon länger, es hätten auch locker nur 89 Tage sein können, ich hatte aber keine Lust darauf. Dass die Aufgabe nicht leichter würde mit fortschreitender Zeit war mir schon klar, es gibt halt manchmal Sachen die schiebt man lieber. Bis es nicht mehr geht, oder die Sache eklig zu drohen wird. Tja, und wenn es mal soweit ist verbringt man eben mehrere Stunden am Rechner und holt seine Hausaufgaben nach.

Am Anfang stand die Überlegung, das ganze einfach ad Acta zu legen. Wir haben unser Konto auch so ziemlich gut im Blick, und wenn es tatsächlich doch mal vorkommen sollte dass ich eine bestimmte Buchung suche, gibt es andere Mittel. Wir leben schließlich im Jahr 2023, den zarten Anfängen der Digitalisierung. Theoretisch würde es reichen alle Kontoauszüge auf der Festplatte zu speichern. Wenn man alle paar Schaltjahre mal Buchung A sucht kann man das über eine Suchfunktion machen. Darum geht es aber nicht (nur).

Zunächst aber mal noch zu den Gründen, weshalb ich mich überhaupt für ein Programm entscheide, bei dem ich die Daten händisch einpflegen muss. Ist ja nicht gerade wenig, ich sitze schon mal öfter da und pflege den vergangenen Monat ein, weil ich für zwei Buchungen die Finger nicht krumm mache.

An erster Stelle steht die Sicherheit. Dieser Aspekt ist immer Teil meiner Überlegungen, es kam also kein Programm in Frage das direkten Zugriff auf mein Konto und damit auf meine sensiblen Daten erlangen konnte. Zudem hätte ich, um dies umsetzen zu können, wenn ich nicht falsch liege, noch ein extra Kartenlesegerät mir zulegen müssen, das hätte dann ja Geld gekostet.

Screenshot von Homebank, direkt nach der Einrichtung eines neuen Kontos.

Die Einfachheit von Homebank hat mich gleich von Anfang an angesprochen. Sowohl was die Umsetzung, aber auch was die Bedienung angeht. Ich hatte es Anfangs mal mit einer Excel Tabelle versucht. Glaubt mir, das war kein Spaß, zumindest nicht wenn man es etwas umfangreicher und ohne viel Arbeit haben möchte. Die wichtigsten Werte werden einem gleich nach dem Öffnen angezeigt, Konten sind schnell hinzugefügt, Buchungen sind schnell erledigt, die Übersicht und genau das was ich suche, das Programm passt zu mir.

Vielleicht der entscheidendste Punkt sämtliche Buchungen manuell festzuhalten ist der, dass sie besser im Kopf hängen bleiben. Würde ich sie einfach nur importieren, was im Zusammenspiel mit meiner Bank aber auch Seitens Homebank einfach nicht funktionieren will, würde ich nur Werte übertragen. Ich müsste mich, genau wie auf einem Kontoauszug, noch einmal einlesen. Nun mag man argumentieren dass man doch jeden Vorgang auf seinem Konto genau kennen sollte, in einem Vier-Personen Haushalt trifft das aber nur in Teilen zu.

Das alles sind Gründe, die einen aber nicht unbedingt dazu verleiten könnten, ein solches Programm einzusetzen. Genauso gut könnte man es machen wie manch anderer aus der alten Schule, und ein einfaches Haushaltsbuch führen. In einem Heft, mit einem Stift, geht auch. Die wirklichen Vorteile liegen aber woanders.

Seit 2015 pflege ich nun schon diese Datenbank. Seit dem ersten Tag kann ich genau sagen, wie viel Geld ich für Lebensmittel, das Auto, Versicherungen und und und ausgegeben habe. Mit nur wenigen Klicks habe ich eine Übersicht über die gesamten Einnahmen und Ausgaben eines ausgewählten Zeitraums, ich weiß auf den Cent genau wie viel Plus oder Minus ich innerhalb dieses Jahres erwirtschaftet habe.

Ich kann Buchungen planen. Wenn also die Kreisverwaltung mir Anfang des Jahres einen Brief schickt, dann kann ich die Buchungstage samt Betrag eintragen und kann sie später mit einem einfachen Klick bestätigen. Für wiederkehrende Posten kann man sich eine Vorlage erstellen, dann reicht es den Beitrag einzutippen, das war es. Man kann Buchungen von einem Konto zum anderen tätigen, seine Kreditkarte einbinden. Auf der Startseite werden alle Buchungen eines beliebigen Zeitraumes als Kuchendiagramm dargestellt, inzwischen gibt es sogar einen Dunkelmodus.

Aus dem Grund ist Homebank genau das was ich brauche, auch wenn es manches Mal eine Hassliebe ist. Dafür dass ich bei der letzten Neuinstallation schludrig gearbeitet und vergessen habe die Datenbank mit zu sichern, kann Homebank nichts. Das ich die Sache manches Mal schleifen lasse bin ich selbst verantwortlich. Manchmal hatte ich aber den Eindruck, die Software verschluckt sich ab und an. Buchungen fehlen einfach. Da hat man 40 Buchungen eingetragen, nur am Ende hat man einen anderen Wert als die Kontoübersicht es einem weismachen will.

Ich muss aber zugeben, gestern ist mir das nicht passiert. Komisch, über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten machst du keine Fehler, aber bei zwei Wochen? War ich sonst nur schludrig, hat sich in der neueren Version etwas getan? Den Fehler vermute ich mehr in meiner bisherigen Arbeitsweise, aber so genau weiß das wohl keiner.

Zu guter Letzt, ich habe gestern alles nachgetragen. Bei einigen Punkten hatte ich einen Aha-Effekt, was mich noch einmal bestärkt hat, weil es mir das sichere Gefühl gibt mehr Kontrolle zu haben. Ich erinnerte mich an diese Buchung, die Zusammenhänge werden wieder klarer. Dann habe ich mich gewundert was da abgebucht wurde. Konnte das stimmen? Nach einem kurzen Gespräch mit meiner Frau war dann alles klar.

Ich werde also auch in Zukunft weiterhin Homebank nutzen, aber immer schön mit Backup und zeitlich geringem Rückstand.

Quellen:

wiki.ubuntuusers.de - HomeBank

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