Um der Reihenfolge des Titels gerecht zu werden fangen wir den heutigen Tag am Abend an. Und das war so...
Als Abendbrotersatz sollte es heute Raclette geben. Ihr erinnert euch, diese heiße Platte auf der man Dinge erhitzt die auch super in eine große Pfanne gepasst hätten, das wäre aber zu schnell gegangen und würde auch nicht soviel Arbeit beim Abwasch machen. Wir hatten bis heute Abend zwei dieser Geräte, bis der Wippschalter sich in seine Einzelteile zerlegt hat. Materialermüdung, das Plastik ist auseinander gebröselt.
Ist ja nicht so dass ich erst vergangenen Montag unseren Kaffeevollautomat wieder ans laufen gebracht hätte. Dachte sich wohl unser Inventar: Der Mann hat nix zu tun, da muss noch mal einer ran! Gesagt, kaputt, ich hasse es!
Nachdem ich das Gerät auseinander geschraubt hatte vielen mir gleich mehrere Dinge auf. Zum einen dürfte es schwierig werden einen passenden Wippschalter zu finden welcher den Alten ersetzt. Man könnte das ganze so zusammen klemmen, dass der Schalter umgangen wird. Dann würde das Raclett halt immer Strom ziehen, bis man den Stecker zieht. Das will ich aber nicht, weil garantiert irgendeiner sich irgendwann deshalb verletzt und dann haben wir den Salat. Wegen 2 Mark 50.
Weiter entdeckte ich aber auch, dass die Isolation eines der Kabelschuhe nicht mehr gut aussah, den hätte ich also auch gleich ersetzen können. Und weil diese beiden Dinge natürlich nicht reichen und weil ich ja sowieso schon dran war, offenbarte sich dass die Kontakte der Heizspirale, mit denen die Kontaktschuhe verbunden sind, beginnen zu rosten.
Bei all diesen Punkten frage ich mich ernsthaft warum ich da noch irgendwas reparieren sollte. Das Gerät ist mindestens 15 Jahre alt und hat seinen Dienst jetzt eben getan. Man muss nicht mit aller Gewalt alles reparieren. Und weil das so ist und wir ohnehin noch ein zweites Gerät im Haus haben fliegt dieses in den Müll. Wenn irgendwann mal Ersatz nötig wird, vielleicht in den nächsten 3-5 Jahren, sind eh nur noch die Chefin und ich über. Die Plagen ziehen schließlich bald aus. Dann kaufen wir uns so ein schickes kleines Raclette mit Steinplatte, kostet aktuell 30€. Die gönnen wir uns dann einfach. Problem gelöst, kann weiter gehen! Aber bitte nicht so bald.
Schaut euch mal diesen süßen kleinen Fratz an. Ist er... sie... nicht hübsch? Ich frage mich schon die ganze Zeit was das da eigentlich genau sein soll. Es hat Wolle wie ein Schaf, steht da wie ein Pferd und schaut genauso treu doof wie unsere Motte. Für einen Handtaschenköter ist es schon ein kleines bisschen zu groß, als Ablage für die Beine noch zu klein. Die Schulterhöhe betrug maximal 40 cm, einfach zum gern haben. Bliebe es so stehen, könnte man es auch locker als Deko verwenden, ich glaube daran erinnert es mich noch am ehesten. Ich habe tief im Hinterkopf das Bild irgendeiner Porzellanfigur.
Die Aufnahme entstand mit vielen weiteren heute morgen. Ich wurde ja gebeten ein paar Fotos von den Schafen zu machen, dem kam ich auch gleich nach. Leider nur gab es keine Schafe an der gedachten Stelle, da ich aber eine Vermutung hatte ging ich ein Stück in den Wald hinein. Dort waren nur die Rinder des Bekannten, und weil die ein schönes Motiv her gaben lichtete ich diese zum Ersatz ab. Die letzte Aufnahme eines seiner Rinder war diese hier, sie entstand bereits im Jahr 2021 im Sommer. Die Vermutung liegt nahe dass dieses Tier nicht mehr lebt, ich kann mir nicht vorstellen dass er die durch zwei Winter füttert. Allerdings sind die größten Tiere dort sehr groß, weshalb ich zumindest mal anfragen werde.
Nun gut, ich hatte ein wenig mit meiner Frau geschrieben und war noch etwas weiter in den Wald gegangen, nur Schafe fand ich keine. Ich kenne das Tal recht gut und weiß dass dort viele Kilometer keine Wiese mehr kommt, zumindest nicht wenn man dem Sponheimer Weg folgt. Also ging ich zurück zur Weide und siehe da, die Gesuchten kamen gerade munter und lustig, durch einen versteckten Pfad zwischen einer Strauchreihe hindurch, von einer anderen Weide herab marschiert.
Um die Tiere nicht zu stören habe ich erst viele Aufnahmen mit dem Zoom-Objektiv gemacht, da sind einige schöne dabei. Als der Bekannte dann später vorbei kam zeigte er mir, wie ich den Strom für den Weidenzaun abstellen kann und erlaubte mir, zu den Tieren zu gehen. Die würden mich nicht angreifen, auch wenn es unter ihnen einen kleinen Rambo gäbe. Dieser wäre dann wohl jener hier:
Er war von allen der neugierigste, aber auch der unerschrockenste, weshalb er ziemlich schnell zu mir kam um mich zu beschnuppern. Unter den wachsamen Augen seiner .. Mutter .. durfte ich ihn ein wenig streicheln. Seine Wolle war super weich und erstaunlich sauber, wie bei eigentlich allen Tieren. Er zeigte mir aber auch ziemlich schnell dass er sich nicht alles gefallen lässt, indem er anfing mit dem Kopf und den Hörnern meiner Hand nachzustellen. Das hatte sich aber schnell. Für ein paar Minuten habe ich mich zu ihnen gesetzt und die ein oder andere Nahaufnahme gemacht. Ich wollte sie nicht zu sehr stressen und bin dann auch ziemlich schnell wieder gegangen worüber sie anscheinend auch froh waren, da sie dann gleich anfingen von neuem die Weide zu erkunden.
Der Platz an dem sie stehen ist ideal, weil dort nur wenig Wind wehen dürfte. Aber auch, weil das Gras dort durch den kleinen Bach zumindest in Teilen, solange die Temperaturen nicht ganz so krass sind, das ganze Jahr saftig sein dürfte. Recht viel Schatten gibt es auch, die Tiere haben alles was sie brauchen. Der Besuch hat sich also gelohnt, auch wenn meine Schwägerin und der Bekannte anscheinend falsch kommuniziert haben und der für sich gar keine Bilder haben möchte....