Über die Höhe des auszuzahlenden Taschengeldes kann man durchaus streiten. Für mich spielt dabei vor allen Dingen eine Rolle, ob das Kind mit Geld auch vernünftig umgehen kann. Wenn man weiß dass es das Geld innerhalb weniger Tage zum Fenster rausschmeißt, sollte man zumindest über die Höhe, oder damit verknüpfte Bedingungen sprechen.
Wenn ich mich richtig erinnere bekam ich ein kleines Taschengeld. Das hat sich auch nicht groß in der Summe verändert, eher war es so dass ich Dinge bekommen habe wenn ich sie brauchte. Ein wenig haben wir das bisher auch bei unseren Kindern so gelebt. Beide haben bereits seit einigen Jahren ein Jugendkonto auf dass wir im Monat jeweils 20€ überwiesen haben. Die reichten um ab und an mal das Handyguthaben aufzufüllen und sich im Supermarkt Süßkram zu kaufen. Alles was die Kinder sonst gebraucht haben übernahmen wir, nur für größere Wünsche mussten sie zumindest in Teilen auf ihr Erspartes zugreifen. Das war auch immer in Ordnung und hat gut funktioniert.
Meine Frau hat mich heute schon zum zweiten Mal darauf hingewiesen dass wir an der Summe, die wir dem Großen überweisen, etwas ändern müssen. Er ist schließlich inzwischen 17 Jahre alt und seine Bedürfnisse ändern sich grundlegend. Er kam selbst nie auf uns zu um nach mehr Taschengeld zu fragen, als ich ihn darauf ansprach verriet er mir dann aber doch dass er sich mehr wünschen würde. Er sieht schließlich bei Freunden was diese sich leisten können, Verzicht tut an der Stelle gleich doppelt weh.
Zum einen haben wir da im Nachhinein vielleicht einfach nicht genügend kommuniziert. Es war eigentlich nie ein Thema, an sich gab es aber auch keinen Grund dazu denn beide haben alles was sie brauchen. Andererseits ist der Große dem bisherigen bewährten System einfach entwachsen. Man darf nicht vergessen dass er nächstes Jahr volljährig wird, er darf und soll sich etwas leisten können.
Recherchiert man dieses Thema im Internet finden sich allerhand Portale die Empfehlungen aussprechen, wie zum Beispiel das Familienportal oder die Taschengeldtabelle, um nur zwei zu nennen. Beide Portale empfehlen für einen 17 Jährigen im Schnitt 50 - 60€ im Monat, also das Dreifache des bisher ausgezahlten Betrags.
Daher habe ich beschlossen der Empfehlung zu folgen und das Taschengeld beinahe zu verdreifachen, er bekommt ab sofort 50€ im Monat. Das ist schon eine Menge Geld, er freut sich über die Erhöhung und findet auch dass er damit klar kommen kann. Die bisherige Regelung bleibt von der Änderung unangetastet, wenn etwas Größeres ansteht übernehmen wir die Kosten bis zu 100%. Wie ich bereits gesagt habe, er soll sich etwas leisten können. Er soll gerne auch einfach mal spontan Geld ausgeben können ohne sich einen Kopf machen zu müssen, ich denke dass sollte nun möglich zu sein.
Nach wie vor bin ich dagegen Kindern zu viel Geld zu geben. Wenn man es kann ist es immer eine gute Idee, es auf einem Sparkonto bis zum erreichen der Volljährigkeit zu parken. Der Große spricht davon sich einen Job an einer Tankstelle oder ähnlichem zu suchen wo er sich noch einiges dazu verdienen kann. Die Kohle gehört dann ihm und steht ihm frei zur Verfügung, ohne Einfluss auf die Höhe seines ausgezahlten Taschengeldes zu nehmen.