Leicht - Kompakt
hosentaschenblog.orgHeute Morgen war es mal wieder soweit. Der Asthmaanfall, der sich in den letzten Tagen schon leicht angekündigt hat, ist wie so oft bei Schichtbeginn eingetreten und hat mich für's erste außer Gefecht gesetzt.
Mir viel schon seit mindestens zwei Tagen auf, dass ich wieder kurzatmiger wurde, die Brust wurde enger. Während meiner letzten Erkältung waren meine Lungen zwar belegt, es kam aber zu keinem Anfall. Dafür dann eben heute morgen. Fast kein Wunder, es gab ja auch wieder einen recht starken Temperatursturz, heute um sechs Uhr hatte es gerade einmal fünf Grad. Dazu blüht alles, der viele Regen die letzten Tage, eine perfekte Kombination.
Das es bergab geht habe ich, wie ganz oft, schon im Auto auf dem Weg zur Arbeit gemerkt. Die Brust wurde enger, ich wurde leicht unruhig, habe dann gleich inhaliert. Dabei bemerkte ich wie eng es schon in der Brust war, ich konnte nämlich den Atem kaum anhalten. Zumindest wurde mir nicht schwindelig, also dachte ich das Ruder noch herumreißen zu können. In der Firma angekommen inhalierte ich dann gleich noch einmal.
Das half leider nichts. Ich wartete ein paar Minuten, inhalierte noch einmal. Das Atmen fiel mir immer schwerer. Das war der Zeitpunkt an dem ich meinen Kollegen Bescheid gab, ich war schließlich alleine auf Schicht und natürlich gab es gerade heute morgen ein hohes Aufkommen an Arbeit.
Der Anfall hat, wenn ich die Zeit im Auto mit einberechne, dieses Mal etwas länger als eine Stunde gedauert. Der Produktionsleiter kam zwischendurch vorbei und meinte nur: Du bist ja immer noch da! Da habe ich aber noch mit den Nachwehen gekämpft. Inhaliert hatte ich genug, ich spürte schon wie die Brust sich weitete. Die richtige Atmung in solchen Momenten ist wichtig, Entspannt bleiben, vor allen Dingen im Kopf. Asthma ist eine Feder die nur darauf wartet sofort wieder los zu springen.
Als ich dann soweit stabil war, zog ich mich um und machte mich gemächlich auf den Weg zum Auto. Nach einer steilen Treppe ruhte ich mich noch einige Minuten im Auto aus ehe ich dann wirklich Heim fuhr. Ich habe mit meinem Arzt telefoniert. Da ich gut eingestellt und inzwischen auch recht erfahren bin, muss ich nicht in die Praxis kommen. Ich soll mich aber melden wenn sich mein Zustand verschlechtert. Er hat mich für heute und morgen krank geschrieben, ich soll es langsam angehen lassen und mich gut erholen. Die Zeit brauche ich auch.
Wenn ich nur im Bett liege, was ich nicht lange kann und will, oder auf einem Stuhl sitze bin ich natürlich fit. Sobald ich aber ein paar Schritte durch das Haus mache, den Treppengang rauf und runter gehe merke ich gleich wieder wie sehr mich das anstrengt. Von daher schalte ich einen Gang zurück, die etwas längere Liste die ich mir gestern aufgeschrieben und die ich heute abarbeiten wollte schiebe ich auf übermorgen.
Das Schlimmste ist eigentlich, das die Sonne scheint und der Himmel zwischen weiß-grauen Wolken saftig blau durchscheint und ich mal genau nix davon habe. Das "Schöne" nach einem Asthmaanfall ist, wenn du plötzlich spürst wie tief und ungehindert du wieder einatmen kannst. Der Druck weicht, keine Anstrengung, keine Alarmglocken im Kopf, nur entspanntes Atmen!