Wieder sind einige Tage vergangen, ganz ohne das Schreiben von Beiträgen. Recht vieles ist passiert, mal mehr mal milde interessant, es wird Zeit das aufzuholen. Ich habe das schreiben so halb vermisst, die andere Hälfte hat sich gedanklich mit manchem auseinander gesetzt.
Blicke ich aus dem Fenster sehe ich ich eine nasse Landschaft, im Moment regnet es es beinahe jeden Tag, beinahe den ganzen Tag. Der Mirabellenbaum blüht, wie so vieles andere auch. Vögel zwitschern, die Elstern krächzen, das Leben nimmt wieder mehr Raum ein. Ich kann den Pittelkater beobachten, wie er im Nachbarsgarten Vögel jagt, höre wie diese ihn beschimpfen und aufgeregt hin und her springen. Der viele Regen, das Tiefdruckgebiet, drückt mir auf die Lungen und macht mich müde, verwandelt mein Hirn in Pudding, zehrt einfach nur an meinen Kräften. Die letzte Erkältung ist gut überstanden, dafür hat es die Tochter erwischt.
Immer ist irgendjemand krank, seit Corona ganz besonders. Die Damen in der Apotheke bestätigen meinen Verdacht, denn seit Corona und der vielen Maskentragerei sind die Leute öfter, länger und schwerer krank. Meine Tochter ist anfälliger und daher in letzter Zeit besonders oft betroffen, was die Schule inzwischen bemängelt. Augentropfen hier, Medikamente für die Nebenhöhlen und die Nase da, viel Tee trinken und möglichst nicht überanstrengen. Ich habe gedroht die Katzenviecher abzugeben, wenn wir nicht fitter werden. Zwar sind wir auf Katzen getestet und nicht allergisch, die Viecher machen aber trotzdem Dreck und sicher hängt das eine mit dem anderen zusammen. Mein Vorschlag wurde nicht gut aufgenommen, daher sehe ich zunächst davon ab. Kommen auch wieder andere Zeiten, ganz sicher.
Ich habe die PayPal Zugriffe auf meinem Konto genau beobachtet und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich dem Anbieter weiter nicht vertraue. In den zwei Tagen, die man gebraucht hat um die Rechnung abzubuchen, gab es mehrere Zugriffe. Ich habe inzwischen meine Zugangsdaten für das Konto geändert und meinen PayPal Account wieder gelöscht. Ich vertraue dem Unternehmen nicht und kann nicht verstehen, warum Menschen solche Dienste nutzen. Hab mich auf der Arbeit mit mehreren Kollegen unterhalten, denen ist das natürlich vollkommen wuppe, Hauptsache der Dienst ist "kostenlos" und der Ablauf funktioniert schnell und reibungslos. Ich für meinen Teil kann aber nicht über meinen Schatten. Unsere Bank bietet günstige Kreditkarten an, 18€ im Jahr. Das ist gerade einmal 1,50€ pro Monat. Den Preis bezahle ich gerne, wenn ich dadurch einem Dritten den Zugriff auf meine sensiblen Daten verweigern kann. Es handelt sich dabei quasi um eine Prepaid Karte, also eine Kreditkarte die man aufladen muss. Es gibt einige wenige Einschränkungen, zum Beispiel werde ich damit kein Auto, kein Hotelzimmer anmieten können. Dafür kann man damit aber Weltweit bezahlen, im Euro-Raum kostenlos, vor allen Dingen aber auch im Internet. Es gab nämlich bereits Anbieter bei denen wir nichts kaufen konnten, weil wir weder eine Kreditkarte, noch ein PayPal Konto, nicht bereit waren die Bezahlung über Klarna abzuwickeln. Die haben dann an uns eben kein Geld verdient, deren Pech. Dennoch muss eine Alternative her. Der Vorteil den ich darin sehe ist der, das diese Bank auf Deutschem Boden steht, meine Daten dort bekannt sind aber auch dort bleiben. Einen Tod muss man sterben, ich baue aber lieber auf diese als auf so zweifelhafte Dienste. Muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden.
Inspiriert durch Alex und Holger habe ich selbst auch angefangen, mir Notizen anzulegen. Ich schreibe darin auf was ich so in Erinnerung behalten möchte, weil man ja tatsächlich vieles vergisst, weil Dinge mir nach etwas Zeit uninteressant erscheinen oder weil ich die Details nicht mehr zusammen/in die richtige Reihenfolge bekomme. Ich notiere mir Themen für das Blog, Alltagssituationen, Einkaufslisten oder eine Bestellliste für den Dönermann. Das funktioniert sehr gut, hilft Gedanken zu ordnen und liefert Anhaltspunkte, um zu einem späteren Zeitpunkt weiter über Dinge nachzudenken. Tatsächlich wollte ich so etwas früher schon einmal machen, mir Dinge aufschreiben, war damals aber blöderweise der Meinung, in diesem Alter müsse man sich solches doch locker merken können. Soweit auch richtig, ja. Wenn man aber ein Backup seiner Gedanken hat auf das man zugreifen kann wird es leichter, also war eher die Entscheidung es nicht zu tun blöde, und nicht anders herum. Meine Frau hat mich schon ausgelacht, weil ich dieses alte bekritzelte rote Ding rumliegen habe, stammt noch aus einer anderen Zeit. Ich könnte meine Notizen auch in meinem Handy machen. Allerdings finde ich das Tippen auf dem Display viel zu anstrengend, es dauert zu lange und außerdem finde ich, die Worte bleiben besser im Kopf hängen wenn sie durch meine Finger auf ein Blatt Papier fließen. So muss ich manche Notiz gar nicht erst anrühren, ich sehe sie vor meinem inneren Auge. Eine gute Sache also, allerdings muss ich mal schauen dass ich mir etwas geeigneteres zulege, etwas das auch in kleine Taschen passt.
Neulich kam meine liebe Frau auf mich zu, die Motorleuchte ihres Sandero würde aufleuchten, aber nur wenn sie etwas schneller durch bestimmte Kurven fährt. Sofort lief in meinem Kopf ein Film ab. Er zeigte das Innere eines Motors und Öl welches, beeinflusst durch Gesetze der Schwerkraft und der Trägheit, in Kurven an die Ränder der Ölwanne schwappte. Mir war sofort klar, dem Motor fehlt Öl. Bei der Kontrolle stellte ich dann fest, der Ölmessstab war trocken. Ui ui ui, ganz gefährlich. Für die die es nicht wissen, das im Motor enthaltene Öl wird mit einer Pumpe stetig nach oben gepumpt um dort über die beweglichen Teile zu fließen und diese zu schmieren. Fehlt zu viel Öl, entsteht Reibung und die Bauteile werden heiß bis es zum Motorschaden kommt. Zum Glück hatten wir noch welches in der Werkstatt, ich habe gleich nachgefüllt. Jetzt gilt es zu beobachten. Das Öl muss schließlich irgendwo hin. Laut unserer Statistik ist der letzte Wechsel 25.000km her. Das Kühlwasser sieht normal aus. Vielleicht sind die Kolbenringe nicht mehr so toll, abwarten. Auf jeden Fall läuft der Motor derzeit ruhig, es kommt rein Rauch aus der Abgasanlage und das Kühlwasser sieht wie gesagt auch gut aus. Das alles muss nichts heißen, kann aber auch einen drohenden Motorschaden ankündigen. Wir schauen jetzt einfach mal.
Die Tage stand ich in meiner favorisierten Bäckerei, dort arbeitet meine "Freundin", eine Bekannte die ich schon seit 1998 kenne. Damals begann ich gerade meine zweite Lehre, in diesem Betrieb war sie zu der Zeit als Putzfrau beschäftigt. Wir verstanden uns schon immer gut, und auch wenn wir privat keinen Kontakt pflegen freuen wir uns jedes Mal uns zu sehen und reden über alte Zeiten. Als ich dieses Mal an der Theke stand bestellte ich unter anderem ein Sechskornbrot. Sie sagte etwas was ich im ersten Moment nicht richtig verstand, irgendwas mit Sex oder Korn. Ich meinte, dass man beides ja durchaus kombinieren könne, was eine irgendwo zwischen 70 und 80 Jährige aufhorschen ließ, die direkt neben mir stand. Meine "Freundin" meinte nur, dass sowas bei ihr schon länger her sei. Da meinte die 70 - 80 Jährige, dass es bei ihr ja noch länger her sei. Ich meinte dann nur, dass es Dinge auf der Welt gibt für die man nie zu alt wird, worauf sie dann gleich grinsend sagte: Ach so. Haben Sie denn Zeit? Auf mein Lachen und meine Beteuerung dass ich verheiratet sei meinte sie nur, Na und? Ich bin dann, nach etwas lachen und feixen, gegangen. Im Nachhinein habe ich mich gefragt, was sie wohl auf meine Frage antworten würde, ob sie denn noch genug Ausdauer und Kraft für einen jungen Mann wie mich hätte? Ich fand die Situation urkomisch, auch wenn man es im Nachhinein nicht so gut rüberbringen kann. Diese alte Frau machte sich nichts mehr aus dem was Leute von ihr denken könnten. Vielleicht hat sie sich nur einen Spaß mit mir erlaubt, vielleicht ist mir aber auch die Gelegenheit entgangen ihn mal einer wirklich erfahrenen Frau zu präsentieren. So alt zu sein bedeutet ja nicht kein Verlangen mehr nach Sex, oder zumindest Zärtlichkeiten zu haben. Den Gedanken, meine Frau mit einer Oma zu betrügen die ich beim Bäcker zufällig kennengelernt habe finde ich letztendlich aber doch ziemlich abschreckend. Zum einen war ich nie ein Freund von GILF's, aber auch andere Frauen interessieren mich gar nicht(mehr).
Gestern waren mein Kumpel und seine Brasilianerin zu Besuch. Sie schlugen morgens um neun Uhr auf und fuhren erst am späten Nachmittag. Seine Frau wollte irgendwann fahren. Sie hatte, genauso wie ich, geduldig zwei Stunden gewartet, war dann aber am Ende, genauso wie ich, erschöpft und müde und wollte Heim. Mein Kumpel kann reden und reden und reden und reden. Wir hatten dennoch einen schönen Tag, haben gemeinsam gefrühstückt und später ist meine Frau mit ihr noch zum Bäcker gefahren um Kuchen zu kaufen. Wir haben über sehr viele Themen gesprochen, unter anderem über ihre Fortschritte Deutsch zu lernen. Sie versteht inzwischen sehr vieles, was beim letzten Treffen anders war, weshalb sie sich jetzt integrierter fühlt. Machts halt einfacher wenn du auch verstehst was die anderen sagen. Sie ist froh und fühlt sich bei uns sehr wohl, weil wir ihr keinen Druck machen unbedingt Deutsch zu sprechen. Was auf Deutsch nicht geht lösen wir auf Englisch, wenn das nicht reicht gestikulieren wir mit den Händen. Das war schön und hat Spaß gemacht. Sie hat leider auch schon andere Erfahrungen machen müssen, denn die Familie meines Kumpels war zumindest in Teilen weniger geduldig. Wenn ich mir vorstelle Portugiesisch lernen zu müssen... Sie sagt, das schwierigste sei der Satzbau, gerade darin würden beide Sprachen sich sehr unterscheiden. Nach meiner Ansicht macht sie wirklich gute Fortschritte und ich denke, beim nächsten Treffen wird sie noch selbstständiger sein und wir werden uns noch einfacher austauschen können.
Die Tage war ich auf den Geburtstag eines Arbeitskollegen eingeladen. Es gab sehr leckeren Kuchen und Rollbraten der so saftig war, dass ich ihn ohne irgendwelche Beilagen gegessen habe. Im Nachhinein war es ein guter Zufall dass ich eingeladen wurde, denn der Schwiegervater seiner Tochter ist Winzer. Ich selbst war schon seit einigen Tagen auf der Suche nach weiteren Tanks um Regenwasser aufzufangen. Der Kollege baut seinen Betrieb nach und nach ab, daher hat er noch einige Weintanks die ich für günstiges Geld kaufen kann. Ich denke, dass ich mindestens noch einen 2000L Tank dazu nehme, dann hätten wir insgesamt 8000L zur Verfügung. Den bekomme ich allerdings leider erst nach Ostern da er derzeit nicht vor Ort ist. Ich kann solange warten, meine beiden Tanks sind inzwischen prall gefüllt. Allerdings wäre der Neue, hätte ich ihn früher bekommen können, durch den vielen Regen längst gefüllt. Wer weiß wie es sich in zwei Wochen verhält. Das spielt aber keine Rolle, wir werden schon zurecht kommen. Außerdem habe ich festgestellt dass das Gießen eine Sache ist. Wenn es aber über mehrere Wochen ständig heiß ist und die Flächen nicht beschattet sind, bringt auch das viele gießen nur wenig. Den Bäumen und Blumen sieht man es natürlich an, den Rasen kann man aber nicht retten. Dafür haben wir doch noch zu wenig Schatten im Garten.