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08 März 2023 - Warum schreiben wir Tagebuch?

Warum schreiben wir Tagebuch?, so lautet der Name der Sendung des DLF, die ich gestern und heute auf meinem Weg zur Arbeit/nach Hause hörte.

Ein Tagebuch zu schreiben ist ja eine Kunst für sich. Mein Nachbar macht das schon seit Jahren. Er schreibt in Schulhefte, Unmengen davon liegen in seinem Studierstübchen in Regalen, er ließt auch immer wieder gerne darin. Ganz bestimmt ist der Blick in die eigene Vergangenheit absolut interessant, weil einem die Dinge später oft anders erscheinen, man sich auch an vieles nicht, oder anders erinnert.

Ähnlich verhält es sich mit meinem Blog. Ich lese auch immer wieder gerne verschiedene Beiträge. Die einen sind stärker, die anderen weniger. Ich erinnere mich dann an meine Stimmungen, habe Bilder im Kopf, denke oft an die verschiedenen Auslöser die mich dazu veranlasst haben darüber zu schreiben. Aber, wie man so schön im Bericht hören kann, ein Blog ist kein Tagebuch. Es gibt hier keine Geheimnisse, nichts was ich nicht auch jemand anderem so erzählen würde. Vielleicht nicht direkt beim ersten Treffen, aber mit der Zeit. Ich lasse immer wieder meine Stimmungen durchscheinen, die auch mal negativ sein können. Aber vieles klammere ich ganz aus. Genau dazu wurde ich erst kürzlich noch von jemandem gefragt, was denn die Tabu's hier wären über die ich nicht schreiben würde.

Tatsächlich habe ich mich schon an Tagebüchern versucht. Es gibt mehrere Gründe, weshalb ich es nicht tue. Zum einen finde ich schreiben von Hand anstrengender, ich habe auch keine allzu schöne Schrift. Das gäbe sich sicherlich mit der Zeit, Übung verbessert schließlich das Schriftbild. Das ist auch einer der Gründe der im Bericht genannt wird und der Menschen vom Schreiben abhält.

Ein weiterer Grund nicht von Hand zu schreiben ist der, dass ich keine Ressourcen verschwenden möchte. Warum in ein Buch/Heft aus Papier schreiben, wenn ich das auch am Rechner tun kann. Aber, das alles kostet ja auch noch Zeit. Wenn ich noch mehr Zeit am Rechner verbringe, bringt meine Frau mich um. Letztendlich habe ich auch ganz einfach nur Angst, dass mir Themen für das Blog fehlen. Ich mag das regelmäßige Schreiben und Veröffentlichen von Beiträgen. Und auch wenn in ein Tagebuch nur die Dinge kommen würden, die sonst keiner wissen sollte, zöge ich das Blog dem vor. Da käme an sich aber auch nicht viel zusammen, da ich echt keine Leichen im Keller liegen habe. Warum auch?

Ein Tagebuch ist eben doch noch einmal eine ganz andere Geschichte, vielleicht finde ich ja in der Zukunft die Zeit, vor allen Dingen aber die Muse dafür.

Eine kleiner schwarzer Kater sitzt mit aufmerksamen Blick in einem Wintergarten. | hosentaschenblog.org