Neulich erst habe ich in meinem Beitrag Impulskäufe von dem Wunsch gesprochen, mir einen etwas potenteren Rechner anzuschaffen. Wie immer sollte es möglichst ein Gebrauchter sein, die reichen für meine Zwecke absolut.
Der Gedanke blieb immer im Hinterkopf, auch wenn ich das Ziel nicht weiter verfolgt hatte. Zum Glück, wie sich nun herausstellte.
Als ich anfing mich mehr für das Blocken von DNS Anfragen, aber auch andere Themen, zu interessieren, setzte ich auf einen Raspberry Pi 3B. Mein Werdegang ähnelt da vermutlich dem von vielen, nur dass ich statt eines maßgeschneiderten Raspbian und PiHole auf eine eigene Lösung setzte. Ich bin im Herzen Debianer, vielleicht aber auch einfach nur faul, weshalb auf allen Pi's immer Debian lief. Nach meiner anfänglichen Begeisterung, und zwei weiteren Anschaffungen, war die Luft aber ziemlich schnell raus. Als Mediathek, Kodi, sind die Minirechner brauchbar, allerdings nicht mit Debian.
Zu diesem Zeitpunkt kamen immer mehr Geräte in unserem Haushalt hinzu, die Kinder führten Videokonferenzen und schauten ständig Videos. Der Pi wurde als Minicloud für den Haushalt genutzt, Fernsehaufnahmen lagen auf Festplatten die wir uns laufend anschauten. Er diente als Scann- und Druckserver, was allerdings wenig voraussetzt. Außerdem führ(t)e ich sehr umfangreiche Filterlisten, die, wenn man mit Dnsmasq arbeitet, ein vielfaches größer sind. Aus dem Grund waren die Pi's oft schnell überfordert, hinzu kam dass die Mini SD Speicherkarten immer recht schnell platt waren, weshalb ich alles irgendwann eingemottet habe.
Nach Versuchen mit alten Laptops, die schnell wieder starben, schaffte ich mir dann endlich einen brauchbaren Gebrauchten an, der seitdem seinen Dienst tut. Meine Überlegungen, diesen als Hauptrechner zu nutzen scheiterten daran, dass der damalige Hauptrechner zu laut war, um ihn 24/7 laufen zu lassen. Der Lüfter hätte Nachts einfach genervt, ein anderer Platz als im Schlafzimmer kam aber nicht in Frage. Sicher hätte ich den leiseren Heimserver zusätzlich als Hauptrechner nutzen können, ich wollte aus Gründen aber den Rechner der 24/7 laufen sollte, nicht mit sensiblen Daten füttern. Kurzum, das ganze Konzept war ein reiner Flickenteppich und schrie nach Veränderung.
Seitdem haben sich ein paar Dinge geändert. Zum Beispiel besitzen wir inzwischen zwei Amazon TV-Sticks, somit fallen die ganzen Fernsehaufnahmen vom Fernseher weg. Außerdem filtern wir nun die DNS-Anfragen zumindest auf den mobilen Geräten direkt, was den Server zusätzlich entlastet, da er von diesen gar keine Anfragen mehr bekommt. Der ehemalige Heimserver hat also nur noch wenig zu tun, so wenig dass ich seit diesem Wochenende wieder einen der Pi's mit abgespeckten Filterlisten dazu einsetze. Als Hauptspeicher habe ich eine SSD Platte angeschlossen, was das System zum einen schneller macht, aber auch weniger anfällig für Ausfälle sein sollte.
Letztendlich wird der ehemalige Heimserver so zum neuen Hauptrechner. Dessen Vorgänger habe ich ausgeschlachtet, sämtlichen Arbeitsspeicher ausgebaut, weswegen dem neuen Hauptrechner nun 12 GB zur Verfügung stehen. Die auszulasten dürfte schwierig werden. Zu meiner Freude zeigt sich, dass gerade Darktable nun viel flüssiger arbeitet, aber auch die anderen Programme starten sicher doppelt so schnell. Mir ist wichtig das rechenintensive Aufgaben schnell erledigt werden. Ob der Firefox jetzt in fünf oder zehn Sekunden startklar ist, macht für mich echt keinen Unterschied. Aber das eine bedingt eben das andere, was ja nicht weiter schlimm ist. (Man kann sich auch komisch ausdrücken. Beides sind natürlich rechenintensive Aufgaben, da macht der Rechner keinen Unterschied.) Strom sparen wir zu guter Letzt auch, was ,neben all den Kabeln die ich ebenfalls wegräumen konnte, sicher der wichtigste Effekt ist.