Leicht - Kompakt
hosentaschenblog.org

26.02.2023
Das Blog meines Nachbarn

Die letzten Tage habe ich damit verbracht, das Blog meines Nachbarn, insofern man es als solches bezeichnen kann, umzugestalten.

Zwar hatte ich das gar nicht vor, allerdings konnte ich es in seinem schlechten Zustand nicht belassen. Ich habe den gesamten Code sehr entschlackt, die Basis aller Seiten auf Linie gebracht und was am wichtigsten ist, eine mobile Version erstellt. Rief man die Seite über ein mobiles Endgerät mit kleinem Bildschirm auf, ließ sich damit nämlich gar nicht arbeiten.

Ein Blog würde ich es dennoch nicht nennen, viel mehr eine Digitale Visitenkarte. Eine alte, an den Rändern ausgefranste Visitenkarte. Mit Falten, vom langen Tragen in irgendwelchen Taschen, und Kaffeeflecken. Leider stammen die letzten "Inhalte" aus dem Jahr 2021, die genutzten Fotos haben durch die Bank eine miese Qualität, unterschiedliche Maße. Schlecht belichtet oder unscharf sind sie obendrein auch. Nichts also was ich als Aushängeschild nehmen wollte, aber dies ist ja nicht mein Projekt, ich setze nur um, was dem Eigentümer gefällt. Dabei bin ich noch nicht fertig, zumindest die Startseite werde ich noch einmal überarbeiten. Die beiden oberen Aufnahmen sind zu groß, zu präsent. Der Abstand zum Kopf stimmt noch nicht, ich werde alles so einrichten dass der gesamte Inhalt ohne zu scrollen sichtbar wird. Dieser Mangel ist mir bisher anscheinend entgangen.

Schaue ich mir die Handybilderchen an, welche mir von der aktuellen Ausstellung via E-Mail überreicht wurden, graust es mir. Zu unscharf, schlecht belichtet, das Motiv ist nicht erkennbar. Es sind eben Aufnahmen die man mit dem Handy mal eben so schnell macht. Auf dem Gerät selbst sehen die mit viel gutem Willen vielleicht noch irgendwie gut aus, mehr aber auch nicht. Daher sehe ich mich schon in Gedanken seinen Ausstellungen hinterher reißen, gute Aufnahmen machend und die Objekte in den Focus rückend den sie verdienen. So weit wird es allerdings nicht kommen.

Der Mann ist eben vieles, aber kein Fotograf. Ich bin es auch nicht. Aber durch meine vielen Aufnahmen die ich schon gemacht, die vielen Artikel die ich gelesen und verinnerlicht habe, die vielen Gespräche mit anderen Begeisterten, habe ich doch ein wenig Gespür entwickelt wie Dinge so abzulichten sind, dass am Ende ein Schuh daraus wird.

Ich habe ihm vorgeschlagen, ihn in seiner Werkstatt zu fotografieren, während er an neuen Stücken arbeitet. Er könnte mir Teile seiner Gedichte und Texte aushändigen, welche ich nach und nach veröffentlichen würde. Ein Blog lebt von Inhalten, regelmäßig erscheinenden Inhalten.

Leider hilft alles nichts, auf mein Drängen kommt nicht viel. Daher werde ich weiter damit leben müssen dass hier Potential verschenkt wird. Es ist sein Projekt, ich setze nur um was mir in kleinen Portiönchen, alle Schaltjahre wieder, übergeben wird.

Verwandte Artikel:

Kommentar via Mail, es gelten folgende Nutzungsbedingungen

Follow this link for more informations for english speakers!