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12 Februar 2023 - Feldbesuche

Nachdem ich heute morgen einigen Kram erledigt und meinen Artikel auf halbweise geschrieben hatte ging es wieder raus in die Natur. Zunächst wollte ich den Bullen fotografieren der einem Bekannten hier aus dem Dorf gehört, laut meiner Frau ist die Stelle aber zu weit weg um da mal eben hinzugehen.

Also entschied ich mich für eine Runde auf den Feldern, was sich gelohnt hat. Neben dem heutigen Foto habe ich noch einige mehr gemacht, vor allen Dingen von Haselkätzchen und einem morschen Baum, der sehr interessant da stand. So bin ich an unserem ehemaligen Grünschnittplatz vorbei gekommen, wo das Foto auch entstanden ist. Etwas weiter habe ich Rehe gesehen, weil ich aber nur die Festbrennweite und sonst nicht dabei hatte, habe ich von denen kein Foto machen können. Zumindest keins auf dem man sie als solche erkennt. Sie schienen mich bemerkt zu haben, auf die Entfernung von gut 200 Metern stellte ich aber keine direkte Bedrohung dar.

Etwas ist mir noch aufgefallen. Man sieht sie ja ständig und überall, heute ist mir aber bewusst geworden wie zahlreich sie vorhanden sind. Die Rede ist von Jagdsitzen. Egal wo ich stand, ich konnte auf mindestens 4-5 von ihnen schauen. Alle fein säuberlich verschlossen, ohnehin nicht weiter interessant.

Ich bin an einem Weg raus gekommen den ich bisher noch nicht kannte, den werde ich bei Gelegenheit mal erkunden. Meine Recherche mittels openstreetmap bestätigte aber meine Vermutung, der Weg verläuft im Kreis. Folgt man der ursprünglichen Richtung, gelangt man zum Ahringsbach, welcher sich in Enkirch zunächst mit dem Großbach und wenig später dann mit der Mosel vereint. Für die Strecke brauche ich aber länger als die 90 Minuten die ich heute unterwegs war, ohne ordentlichen Kaffee im Gepäck gehe ich da bestimmt nicht rein.

Das Wetter war angenehm, die Sicht gut, die Temperaturen passten. Ich konnte einen Trupp Raben krächzen, einige Vögel rufen hören die ich nicht kenne. Mehr Tiere habe ich nicht gesehen, auch wenn das nicht bedeutet dass mich keine gesehen haben. Keine Wölfe, Bären, ausgewilderte Hunsrücker, oder wenigstens Wildkatzen. Alles friedlich! Ich befand mich natürlich zu keiner Zeit in irgendeiner Art von Wildnis. Man sah den Bäumen an dass sie alle schön ordentlich in Reih und Glied standen. Die Äste waren an den Wegen schön abgeschnitten um nicht zu stören, die abgetrennten Äste wurden lieblos in die Bäume geworfen wo sie zwar neuen Lebensraum, aber auch unnatürlich wirkende Gebilde erzeugen, die so gar nicht in diese von Menschenhand geschaffene Landschaft passen wollen. Einigen Baumstreifen sieht man an dass sie wohl gepflanzt wurden, um natürliche Windbarrieren zu schaffen. Zumindest erwecken sie den Eindruck, ich recherchiere nicht jeden Baum. Ein Kollege hat mir mal auf einer Karte gezeigt, wo an unserem Dorf zu Zeiten der Römer die Straßen verliefen. Für ihn als Goldsucher und geschichtlich bewanderten Menschen eine interessante Geschichte, die wird heute aber nicht erzählt.

Das Foto gefällt mir sehr gut. Ich mag die unklare aber farblich schöne Struktur des Hintergrunds. Als Kontrast dann wiederum die gut erkennbare Abgrenzung der Samen und, zumindest im einzelnen angedeutet, ihre Härchen. In einem Strauch habe ich mich leicht verfangen, die Dinger geben ihre Babys anscheinend nicht an jeden weiter.

Frontalaufnahme von drei Hagebutten im Februar. Die Witterung hat ihnen deutlich zugesetzt, eine ist geöffnet und die Keime sind zu sehen. | hosentaschenblog.org