Ich habe mir überlegt einmal in der Woche einen Titel von verschiedenen Bands/Künstlern vorzustellen die mir in gewisser Weise am Herzen liegen, dazu werde ich wie immer einige Worte verlieren. Zum Beispiel in welchem Zeitraum oder zu welchen Anlässen ich diese hörte, wie ich sie kennenlernte und noch einige wenige Daten zu den Künstlern. Diese können ganz unterschiedlichen Stilrichtungen entspringen und vielfältige Themen und Emotionen behandeln.
Mama Ana Ahabak(1) ist eine herzzerreißende Single, gesungen von Christina Stürmer(2), erschienen im Jahr 2003. Man findet sie an vierter Stelle auf dem Album Freier Fall(3) wieder.
Auf Deutsch übersetzt lautet der Titel Mama, ich liebe dich
, allerdings soll die Arabische Übersetzung grammatikalisch falsch sein. Das Lied soll die Herzen der Menschen berühren, die Gräuel von Krieg und Verzweiflung aufzeigen und spricht dabei aus der Perspektive eines Kindes zu dessen Mutter. Das sind Dinge die wir hier, zum Glück, nicht wirklich beurteilen können, zumindest haben wir dieses Leid nicht am eigenen Leid erfahren.
Ich bin im Herzen ganz bei den Menschen, die unter genau diesen Dingen leiden. Krieg, Verzweiflung, Flucht, Hunger, Verschleppung und und und. Sie sterben für irgendwas, für irgendwen, oder auch nur weil sie sind was sie sind.
Der Ukrainekrieg ist einer, der sehr viel Aufmerksamkeit erfährt, viel anderes Leid bleibt dahinter zurück. Die Gründe sind vielfältig und ich kann sie sicher nicht alle nennen. Ich stelle mir meine ganz eigenen Fragen.
In einem Krieg verlieren alle Seiten, alle Beteiligten. Was hätte aus denen werden können, die nun tot sind, keine Chance mehr haben ein gutes Leben zu führen? Nationalitäten spielen dabei genauso wenig eine Rolle, wie die Seite der man angehört. Ich trauere um jeden Gefallenen, auch die Russischen. Sehen wir von der Politik ab, von der Propaganda beider Seiten, von den Kriegsverbrechen und dem vielen Leid. Welche Chancen verlieren wir? Was hätten diese Menschen bewirken können, wenn sie weiter hätten Leben können? Sie hätten vieles tun können, oder auch nichts. Zu weiterem Leid beitragen, aber auch zu besserem Verständnis. Bücher hätten sie schreiben können, Autos bauen, was auch immer. Sie hätten ein Teil der Zukunft sein können, nun sind sie Futter für die Würmer.
Was wächst aus all dem? Aus dem Stolz der Ukrainer, aus deren Verlusten und Errungenschaften? Wird deren Gesellschaft stärker werden, gesünder? Oder wird dieser Konflikt niemals enden, weitere ungezählte Leben fressen? Wie verändern sich die Machtverhältnisse auf der Welt, und ist dieser nur ein kleiner Schritt hin zu einem größeren Konflikt?
Die Menschen die all das erleben müssen tun mir leid, ich wünschte ihnen allen helfen zu können. Aber das ist eine naive Vorstellung. Bewaffnete Konflikte gab es schon immer und wird es immer geben. Dieser Konflikt ist nur einer von vielen, die vielen Toten Kollateralschäden für eine höhere Sache. Die Betroffenen werden weiter leiden, trauern, sterben.
Quellen:
1. Mama Ana Ahabak | invidious.tiekoetter.com