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13 November 2022 - Schlaflos zur richtigen Zeit

Kennt ihr das auch? Man ist müde und abgeschlagen, gähnt dass einem die Tränen laufen und sobald man im Bett liegt ist man wieder topfit. Das bin ich. Aus irgendeinem Grund konnte ich an nichts anderes mehr denken als an den nächsten Beitrag. So ähnlich wie im Buch Wahn von Stephen King. Nur dass mir nicht der fehlende Arm kribbelt und ich nicht befürchten muss, dass bald ein Schiff auftaucht und seltsame Dinge passieren. Mir würde schon eine spezielle Dame einfallen, welche die Tochter des Paten spielen könnte.

Eigentlich ist mir nur heiß, das ist der Grund weshalb ich nicht einschlafen konnte. Ich habe den ganzen Tag gearbeitet, jetzt gibt mein Körper keine Ruhe. Ein Brustwirbel ist draußen und weigert sich, seine ihm ursprünglich zugedachte Stellung wieder einzunehmen. Außerdem bekam ich Gelüste, auf Kaffee. Gut, im Moment ist es 23:41 Uhr früh, aber was soll's?! Das Universum muss dieses Verlangen in mir geweckt haben, denn ich kam dadurch zur rechten Zeit an den richtigen Ort. Denn ich wurde gebraucht.

Als ich eben so in die Küche kam schlängelte Motte schon ganz aufgeregt um mich herum. Miu! Miu!, und so weiter. Ja, ihr lest richtig! Miu! Das mag daran liegen dass Motte auf einem Bauernhof geboren wurde, dazu noch im Hunsrück, da schwätzt ma ald e' bisje anersda! Der Katzenbrunnen war aus. Als ich es endlich geschafft hatte, den verdammten Stecker in die Mehrfachsteckdose zu stecken, bemerkte ich das Unglück. Motte ist eine schlimme Trinkerin, und der Brunnen war bis auf den letzten Tropfen geleert, was ihre Not erklärte. Also begann ich ich diesen wieder zu befüllen, ganz nebenbei ließ ich dann meinen Kaffee aufbrühen. Die Geräusche brachten den Pittelkater auf den Plan. Miau! Miau! Ja, der kann das. Mag daran liegen, dass seine Mutter eine Stewardess als Untermieterin hatte. Was sie sozusagen zu einer Katze von Welt machte, und als eine solche pflegt man einen gewissen Umgangston. Man mautzt nicht so tölpelhaft daher wie irgend so ein billiges Kätzchen, von einem dieser schmutzigen, stinkenden Bauernhöfe irgendwo ganz tief im Hunsrück. Miu! Miau! Miu! Miu! Miau! ging es im Wechsel. Motte wird ganz besonders penetrant und versucht immer die Küchenschränke raufzuklettern. Grund der Aufregung war, dass ich Hunger entwickelt hatte und es für eine gute Idee hielt, mir zwei Bockwürste aus dem Kühlschrank zu nehmen. Diese würde ich in ein Gemisch aus Ketchup und Majo tunken, genüsslich verspeißen und in meinem Magen mit dem Kaffee verheiraten, welcher bereits dampfend und von Haferdrink geschwängert auf mich wartete. Ich gab den Katzenviechern je zwei Scheiben ab, was mir einen gewissen Vorsprung verschaffen sollte und begab mich zurück ins Schlafzimmer. Hier sitze ich nun, betätige das Klackerding, kaue Bockwurst mit Ketchup und Majo und spüle alles gemeinsam mit von Hafermilch geschwängertem Kaffee runter.

Heute ist der 13 November, wie man unschwer am Titel erkennen kann. Was ihr vielleicht noch nicht wusstet, heute ist der Tag des Bloggens. Weil ich echt absolut keine Ahnung habe was ich mit diesem Mehrwissen anfangen soll, mache ich einfach weiter wie gehabt.

Gekringelte, braune Herbstblätter hängen an einem Ast.

Eine Sache fällt mir dann aber doch noch ein. Einige von euch erinnern sich sicherlich noch an früher™. Das war die Zeit in der noch alles besser™ war, oder zumindest anders. Nun gut, damals, so gaukelt mir jedenfalls meine lückenhafte Erinnerung vor, damals in den späten 80er und den frühen 90er Jahren also, lag um diese Jahreszeit überall schon Schnee. Die Landschaft war voll davon, auch die Städte und sogar die Straßen. Den musste man räumen und der war unheimlich lästig. Dazu noch diese Kälte, furchtbar. Soll das dieses Besser gewesen sein? Ich weiß ja nicht. Spielt aber auch keine Rolle, denn was ich eigentlich sagen will ist, das eben als ich im Bett lag noch eine verdammte Stechmücke an meinem Ohr vorbeigesumst ist. Stechmücke - November? Schlimmer noch, unsere Ringelblumen, diejenigen die im Sommer wegen der großen Hitze nicht wachsen und blühen wollten, schmücken nun unseren Garten in ihrer schönsten Pracht. Während die Bäume alle schon die Blätter fallen lassen. Mir scheint als liefe da einiges durcheinander. Ich bin ja nur ein Laie, aber irgendwie gehen meine Erwartungen und die Realität gerade ziemlich auseinander.

Meiner Frau hat im übrigen das Theaterstück außerordentlich gut gefallen. So gut, dass sie immer wieder betonte dass man sowas eigentlich viel zu selten macht und das sie und ihre Mädels richtig Spaß hatten. Sie hat im übrigen recht, das müssen wir ändern.

Als ich gestern (Samstag!) die Küche meiner Schwiegermutter betrat hörte ich sie noch sagen: Der Daniel kümmert sich immer um mich!. Das kommt daher, weil ich ihren Holzvorrat komplett aufgefüllt habe und sie nun wieder heizen kann was das Zeug hält. Nochmal nen Haufen Gummipunkte gesammelt, recht so!

Langsam fühlt es sich so an als ob ich alles gesagt habe was es zu sagen gab, mir ist auch nicht mehr so heiß und ich glaube sogar dass ich einschläfen könnte wenn ich mich jetzt sofort ins Bett lege. Ich lass es mal drauf ankommen. Wenn nicht mache ich mir halt noch einen Kaffee. Kaffee geht immer.