Ich sollte recht behalten was die Mehrarbeit um die Lehmwand angeht. Ein wenig Irrtum war dann aber doch dabei, denn ich war nach einem Klopfversuch ursprünglich davon ausgegangen dass eine der großen Wände ebenfalls aus Gipskartonplatten besteht. Da habe ich wohl an der falschen Stelle geklopft, diese ist nämlich ebenfalls verputzt.
Das wäre alles kein Problem, hätte die Tapete dem Putz nicht den letzten Halt gegeben. Mit dem Lösen der drei bis vier Schichten Altpapier aus vergangenen Tagen löste dieser sich ebenfalls in seine Bestandteile auf, jeder Versuch diesen zu erhalten wäre rausgeschmissenes Geld. Bei der Menge an Tapeten an sich aber auch kein Wunder das wir das nicht gesehen haben.
Wir planen also um und verputzen beide Wände direkt mit Lehm. Das war ursprünglich anders gedacht, kostet einen knappen Hunderter mehr, macht letzten Endes aber mehr Sinn. Die beiden mit Gipskartonplatten aufgebauten Wände werden nach wie vor tapeziert und in Zukunft nicht mehr angefasst. Geplant war diese irgendwann abzubauen, durch andere Materialien zu ersetzen und dann den ganzen Raum in einem Zug mit Lehm zu verputzen. Finanziell sprengt das im Moment aber den Rahmen weswegen wir beschlossen haben darauf vorerst zu verzichten. Gut gedämmt sind sie trotzdem, es geht einfach ums Raumklima. So ist das eben mit Plänen, es kommt meistens doch anders als man denkt. So brauche ich mir wenigstens keine Gedanken machen wie ich die letzte Woche meines Urlaubs verbringe. Diese Herangehensweise dauert wegen der längeren Trockenzeit, der Streicharbeiten und zusätzlichen Entsorgung der Abfälle mindestens zwei Tage länger.
Der Tochter gefällt die Planänderung natürlich nicht, da muss sie jetzt aber durch. Sie kann ja trotzdem zwei Wände mit Fototapete zuschmieren.
Das heutige Bild zeigt ein altes Nachttischschränkchen welches meine Frau heute von einer Arbeitskollegin mitgebracht hat. Wie man sieht hat der Zahn der Zeit schon ordentlich daran genagt, zum Wegwerfen ist es dennoch zu schade. Sobald ich die Ressourcen freihabe werde ich es restaurieren aufbereiten und wieder richtig schön machen, wenn es bis dahin nicht komplett unbrauchbar geworden ist. Optisch nehme ich bereits an wird es sich stark ändern, dazu aber mehr wenn es soweit ist. Es ist ja nun auch nicht so als ob ich nicht noch andere Baustellen hätte, an sich arbeite ich ja noch immer an dem Ofen der mal unser Wohnzimmer zieren soll. Wenn ich mit dem Zimmer meiner Tochter fertig bin will ich den Job zuerst erledigen.
Wie man sieht, es mangelt nicht an Aufträgen. Dafür sorgt die Chefin schon, keine Sorge!