Heute starten wir in das erste August-Wochenende, was soviel bedeutet dass heute verschiedene, mehr oder weniger bekannte Festivals an den Start gehen. Zum einen wäre da natürlich Wacken, welches so heißt wie die kleine Ortschaft bei der es stattfindet. Aus ganz Deutschland reisen die Leute an, auch aus unserer Umgebung. Von Lötzbeuren aus nach da oben ist es ein Höllenritt, wie wir feststellten als wir vor einigen Jahren nach Tönning in den Urlaub fuhren und ganz erstaunt Straßenschilder mit dem Namen darauf fanden.
Dann natürlich die Nature One, das krasse Gegenstück. Sie findet auf dem Pydna, einem ehemaligen Militärstützpunkt der Amerikaner statt. Ganz in der Nähe zu Kastellaun übrigens, wo ich aufwuchs. Dort war ich einmal, als Jungspund. Mein Sohn hatte überlegt hin zu fahren, ich werde jedenfalls nicht mitfahren.
Zu guter Letzt findet nicht unweit von Lötzbeuren, genauer gesagt bei Raversbeuren, die Lott statt. Einst von "grün versifften Öko's" ins Leben gerufen erfreut man sich seit Jahren steigender Beliebtheit, und stetig wachsender Auflagen die Sicherheit usw. betreffend. Meine Frau würde gerne hin, so sagte sie heute morgen beim Frühstück. Gestern sprach sie noch anders. Ich finde, 60€ um unweit von Zuhause auf einer Wiese zu sitzen, sich den Arsch von der Sonne verbrennen zu lassen und Bier zu trinken ist schlecht investiertes Geld. Allerdings, auf der heimischen Wiese lassen sich nicht Zelte in ihrer natürlichen Umgebung, 20 Meter über dem Boden, beobachten. Die fliegen dort schon mal weg, genauso wie Tüten und andere zivilisatorische Hinterlassenschaften.
Für die Kohle kann ich genauso gut Zuhause im Garten sitzen, grillen und Freunde einladen. Die Musik schwabbt ohnehin ab und an zu uns rüber. Ich war nie ein Festivalbesucher, bin aber auch nicht abgeneigt, dann muss aber auch das Programm stimmen. Auf Wacken treten dieses Jahr Slipknot auf, die alleine mal Live zu sehen wäre schon eine Versuchung.
Letztendlich frage ich mich selbst aber ob es sich in Zeiten hoher Inflation (über die paar Pünktchen lacht die Türkei!) und zunehmender Dürre wirklich lohnt über 500 Kilometer mit dem Auto zu fahren, nur um sich dann den Platz mit zisch Corona-Positiven zu teilen. Nennt mich Spaßbremse, aber ich denke Zeit und Ressourcen lassen sich sinnvoller investieren.
Die vermeintliche Engländerin von der ich gestern sprach ist im übrigen keine. Sie ist gebürtige Deutsche, hat aber vor einhundert Millionen Jahren ihren Mann an der holländischen Grenze kennengelernt. Der war dort stationiert und nahm sie dann kurzerhand mit auf die Insel. Dort lebten sie viele Jahre, davon träumend nach Spanien auszuwandern. Vor 20-30 Jahren in etwa wanderten anscheinend sehr viele Engländer nach Spanien aus und bauten dort, in vielen Fällen schwarz, ihren Traum aus Stein. Die spanische Regierung sah das natürlich gar nicht gerne und verlangte ihr Land zurück. Viele Häuser wurden also wieder abgerissen, auf sowas hat nun echt keiner Lust. Also sahen die beiden sich in Deutschland um und wurden letzten Endes in Irmenach, einem Nachbardorf, fündig. Zunächst hatten sie ein bestimmtes Objekt im Blick, da dies aber von einer Erbgemeinschaft verkauft wurde und die natürlich möglichst viel Gewinn machen wollte entschieden sie sich nicht zu kaufen. Wie sich herausstellte war das ein Segen, denn inzwischen befindet sich in direkter Nachbarschaft ein Schrottplatz. Sie leben nun in einem anderen Haus in Irmenach und sind sehr zufrieden. Sie dürfte um die sechzig Jahre alt sein. Ich wette sie hätte mir noch so viel mehr erzählen können, ich erwähnte gar nicht alles, wenn nicht ein Kollege vorbeigekommen wäre und einen Wink mit dem Zaunpfahl gegeben hätte. Was man nicht alles erfährt wenn man in den Edeka geht um Katzenfutter zu kaufen. Ich weiß gar nicht wie ich das immer wieder schaffe so ins Gespräch mit fremden Leuten zu kommen, die erzählen mir die dollsten Dinger. Meine Frau freut sich natürlich, denn wie Frauen nunmal so sind, die Neugierde will gestillt werden.
Vergangene Nacht hat es endlich wieder geregnet. Eine Nacht zu früh für mein Empfinden, denn erst heute kommt der Kugelhahn den ich mir die Tage bestellt habe. Mein Ziel ist es den Zufluss in beide Regenfässer steuern zu können. Die bisherige Lösung war nicht gut umgesetzt und wird somit optimiert. So kann ich bestimmen welches Fass zuerst volllaufen soll, ein Vorteil da nur das erste Fass über einen Hahn verfügt über den beispielsweise Gießkannen befüllt werden können. Seit der Anschaffung des zweiten Fasses gab es keine wirkliche lange Trockenphase mehr, weswegen dieser Mangel mir auch erst jetzt aufgefallen ist. An sich ist es auch kein wirklicher Mangel wenn man das System richtig nutzt, Optimierungen gehen aber immer. Zudem denke ich noch immer darüber nach das zweite Fass anders zu positionieren. Allerdings ginge dadurch am anderen Standort viel Platz verloren was wieder andere Probleme mit sich bringt. Ich bin noch zu keiner Entscheidung gekommen, gehe das Thema auch erst praktisch an wenn die Gießsaison vorbei ist.
Die erste Urlaubswoche wäre also durch. Motte hat in dieser Zeit nette 250 Gramm zugelegt und wiegt somit rund ein Kilo. Frech und verspielt ist die, wie man hier sehen kann. Beißt mir im Schlaf in die Füße, ärgert den Pittelkater. Meine Frau nennt sie nun Pittelmädchen, wundert euch also nicht wenn der Begriff in Zukunft öfter auftaucht.