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30 Juli 2021 - Baustelle Tag 6-10 und andere Schnitzer

Wie der ein oder andere eventuell mitbekommen haben sollte, habe ich diese Woche größtenteils aufs Internet, soziale Medien und auch auf bloggen verzichtet. Diese Auszeit hat richtig gut getan, auch wenn mir meine Frau öfter mal ironisch gesteckt hat das sie meine kleinen "Online Eskapaden" bereits vermisst.

Wie ich aber feststellen musste war die Welt auch ohne meine Anwesenheit kein wenig leiser oder friedlicher. Im Gegenteil, überall flutet oder brennt es, Mensch und Tier sterben, Corona ist weiter auf dem Vormarsch. Man spricht von olympischen Spielen, Urlaubsrückkehrern, und wie es nach den Ferien in den Schulen weitergeht. Darüber das die Regierung nichts drauf hat und unserem Leben in der digitalen Steinzeit. In Peru ist nun ein Lehrer Präsident und in New York wird wegen der zunehmenden Waffengewalt der Notstand ausgerufen. Habe ich was ausgelassen? Ach stimmt, die Sache mit dem Klima ist noch immer nicht gelöst, aber endlich hat der Laschet in seinem Buch auch eine Quelle nicht genannt. Dem zeigen wir es jetzt aber. Die Ressourcen unseres Heimatplaneten haben wir für dieses Jahr auch schon durch, den Rest des Jahres leben wir halt auf Pump. Die vielen Menschen in den Flutgebieten werden noch Jahre brauchen um Materiell wieder auf den Stand vor der Flut zu kommen, wenn sie es überhaupt schaffen. Was die seelischen Narben angeht, wir haben jetzt schon nicht genug Seelsorger. Auf der ISS gab es einen kleinen Zwischenfall, Forscher durchleuchten den Mars. Die Woche aber gelernt das es falsch ist den Menschen generell als Dumm zu verurteilen.

Mittwoch Abend bekam ich dann relativ starke Kopfschmerzen, was ich zunächst auf die Schlafschwierigkeiten dieser Woche schob. Am Donnerstag Morgen zeigte sich aber dass ich mir eine Erkältung eingefangen habe. Die war so nett mich den kompletten Tag ans Bett zu fesseln, heute geht es aber wieder. Ich habe die Zeit damit verbracht, mir den halben Nachmittag Dragon Ball Filme anzuschauen. Den Rest des Tages ausgiebig verschlafen, wie auch die folgende Nacht. Heute ging es wieder besser. Zum Frühstück dann eine weitere Schmerztablette, danach gings weiter an die Baustelle.

Ich habe die ganze Woche Balken geschliffen, Strom gelegt, Lichtschalter und Steckdosen angeklemmt, Fensterrahmen mit Stopfhanf abgedichtet, größere Lücken im Gebälk mit Latten und Holzfaserdämmplatten ausgefüllt, und jede Menge Putz an die Wand gebracht. Da ich Donnerstag krankheitsbedingt ausgefallen bin, ist der Plan kommenden Sonntag ebenfalls zu arbeiten. Ich denke von den 600 Litern Putz sind schon gute 400 Liter verbraucht.

Wie gesagt bin ich dabei abzunehmen. Den Montag habe ich mit 101.4 KG gestartet, heute Abend hatte ich ein Gewicht von 100.1 KG. Morgen früh sollte ich also, wenn mir heute Abend keine Fressorgie den Plan zerschießt, irgendwo bei 99.6 KG liegen.

Jemand hat mir von Sorgen erzählt, welche auf schulischen Erfahrungen fußen. Ich fühle mich einige Jahre zurück versetzt. Es gab eine Zeit, da hat ein Kind Unterschriften gefälscht, schlechte Noten verschwiegen und eine ziemlich starke Depression durchgemacht. Besserung stellte sich mit einem Schulwechsel ein. Für Eltern die sich um ihre Schützlinge sorgen sind das ebenfalls schwere Momente, und ich kann jeden verstehen der alles tun würde um die Sorgen und die Ängste der Betroffenen zu lindern.

Ich musste heute einen etwa 1 cm langen Splitter aus dem Finger meiner Frau entfernen. Der hatte sich nicht längs unter die Haut, sondern mitten in den Finger an den Knochen vorbei gebohrt. Ziemlich fieses Teil, ein Dorn einer wilden Rose vermute ich. Es war uns nicht möglich ihn mit der Pinzette zu entfernen, er brach am äußeren Ende immer wieder ab und drohte zum ernsten Problem zu werden. Ich nahm also eine Spitzzange aus meinem Werkzeugkasten, welche sich als richtige Wahl herausstellte. Der nächste Schritt wäre gewesen den Finger auf zu schneiden. Das hätte meine Frau aber sicher nicht mitgemacht.

Meine Tochter und ich haben beschlossen solange jeden Tag Pudding zu kochen bis er uns zu den Ohren raus hängt. Der erste Kochversuch ging leicht daneben, da uns die Milch übergekocht ist. Egal, irgendwas ist immer. Inzwischen kocht Fräulein ihn aber schon fast ganz alleine, und wie ich sie kenne wird es noch ein paar Tage so weitergehen.

Mit dem Ende von blabber.im, beziehungsweise seitdem der XMPP Dienst nicht mehr angeboten wird, ist es vorbei mit der Familiengruppe. Es scheint eine wirklich extreme Hürde zu sein, sich ein Konto bei einem Anbieter wie etwa trashserver.net anzulegen und dieses mit der App zu verknüpfen. Schade, aber so sei es. Dumm finde ich nur dass meine Kinder dadurch oft außen vor sind, und wir uns noch anhören müssen wie Rückständig wir sind. Andere Kinder können sich jeden Scheiß installieren, egal was, aber auf den Wunsch eines XMPP Konto wird nicht eingegangen. Da werden lieber SMS geschrieben. Aber ist ja auch egal. Nach dem Wille der Regierung wird es in Zukunft ohnehin keine Verschlüsselung mehr geben. Zu lange hat man das Nachsehen gehabt, nun wird hart durchgegriffen und für einen zweifelhaften Erfolg viel Schaden in Kauf genommen. Ich bin fast sicher, in Zukunft wird es keine rechten Gruppenchats bei der Polizei mehr geben, ebenso wenig wie Korruption in der Politik oder den ganzen anderen Terror.

Jetzt ist aber Schicht für heute. Ich habe den Eindruck als müsste ich doch noch etwas essen. Es existieren noch Reste vom Mittagessen, das wäre ein Option! :D

Habt es gut, gebt auf euch Acht!