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18 Juni 2021 - Hitze, viel Hitze!

Uff, ist das heiß draußen. Heute hatte es wieder in etwa 30 Grad. Nur dass es am Morgen, im Gegensatz zu den letzten Tagen, auch noch drückend schwül war. Meine Kleidung klebte an mir, schon nach wenigen Arbeitsschritten war ich hundskaputt. Was immer gut hilft ist die Haare tränken, den Nacken so nass machen dass das T-Shirt im Schulterbereich gut nass wird, und die Arme abwaschen. Alles mit kaltem Wasser versteht sich. In Kombination mit viel trinken lässt es sich so vorbereitet gut und gerne eine Stunde angenehm arbeiten. Was ich alleine im Moment an Wasser verbrauche will ich gar nicht wissen. Mehr als manchem auf der Welt am Tag zur Verfügung steht. Ich gehe zweimal duschen. Einmal nach der regulären Arbeit, einmal nach der Baustelle beim Schwager. Dann die Abkühlung zwischendurch, 2 Liter Trinkwasser am Tag. Da kommt schon einiges zusammen. Muss aber sein, kann schließlich nicht herumlaufen und stinken wie ein nasser Fuchs. Das wäre sowohl meiner Umwelt, als auch mir höchst unangenehm. Tja, so in etwa lassen sich die beiden letzten Tage zusammenfassen. Tagsüber schwitzen und brüten, abends dann draußen vor der Tür ein alkoholfreies Weizen ( Achtung, im Moment herrscht Radlerdiät ) genießen, und in der Jabber Familien Gruppe Blödsinn schwafeln was das ermattete Hirn noch hergibt. Das Gute an der Hitze ist, ich lasse mein Haar an der Luft trocknen. Es ist seidenweich im Moment.

Im übrigen esse ich gerade nebenbei leckeren Grießbrei, angerührt mit Zimt und Zucker. Den hat meine liebe Frau auf Wunsch der meist lieben Tochter gezaubert. Ich sollte diese Woche auch schon welchen zubereiten, hab ich natürlich auch versucht. Der aufmerksame Leser wird sich fragen was da jetzt für ein Aber kommt. *hust* Na ja, wie das halt manchmal so ist. Ich habe alle notwendigen Zutaten zusammengesucht, und im Anschluss die Milch zusammen mit Zucker und einer Priese Salz aufgekocht. Dann kam der Grieß dran. Ich also die Schere geschnappt, die Packung aufgeschnitten und munter lustig angefangen diesen unter Zuhilfenahme eines haushaltsüblichen Schneebesen einzurühren. Dem aufmerksamen Leser dürfte bereits klar sein was dann passierte. Irgendwie, ich weiß es selbst nicht so genau, muss ich wohl den Zubereitungshinweis übersehen haben, der die genaue Menge an einzurührendem Grieß definiert. Ich dachte noch, super, wird ja schön sämig. Bin gar nicht mal so doof, ich alter Fuchs. Dann dachte ich, hui, der wird aber langsam ganz schön fest. Am Ende hat dann gar nichts mehr gebunden. Also, als die gesamten 500g Grieß statt der 70g, wie er für die angegebene Menge an Milch vorgegeben wurde, im Topf lagen. Doof nur dass wir keine Milch mehr da hatten. Es war also nichts mehr zu machen, und das Elend landete im Mülleimer. Oouuuuh. Wenn ihr in dem Moment ein leichtes Klatschen vernommen habt und euch unterbewusst gefragt habt was wohl dieses Geräusch erzeugt haben mag, es war die Hand auf meiner Stirn. Na ja, man muss ja zu meiner Ehrenrettung auch festhalten dass mir so was gewiss nicht noch einmal passieren wird. Aus Fehlern wird man klug und so weiter. Die Tatsache, dass ein Lebensmittel mit viel Energie erzeugt wurde um am Ende ungenutzt...

Heute war ich also wieder auf der Baustelle. War ich gestern schon, allerdings nur um ein paar wenige Möbel ins Haus zu räumen. Da glaubt man, man hätte mit großen Glasschiebetüren auch große Öffnungen durch die große Möbel passen. Wir wurden selbstverständlich eines besseren belehrt. Die Tatsache, dass mein Schwager sich bei der Menge zu transportierender Möbel gehörig verschätzt hatte, nahm ich mit Wohlbefinden auf. Am Schluss wurden dann noch einige wenige Stühle aufgebaut, das war es aber auch. Aber ich wollte ja von heute erzählen. Also mir braucht niemand mehr daher kommen und erzählen wie toll und kühl es ja in Neubauten ist. Ist es nämlich nicht. Die Lüftung läuft auf Maximalleistung, im Obergeschoss wo ich den Boden legen sollte fühlte es sich aber in etwa an wie auf der Arbeit. Also alle Fenster aufgerissen und mal ein laues Lüftchen reingelassen. Die war zwar auch warm, aber alleine die Umwälzung der Raumluft bewirkte einen herrlich kühlenden Effekt. Das zukünftige Babyzimmer ist somit fertig, was den Boden angeht. Wir kamen zu dem Entschluss das komplette Obergeschoss in einem Stück auszulegen. Uns fiel auch nur ein Argument ein welches dagegen sprechen könnte. Sollte es in einem Raum mal einen Schaden geben, müsste man schauen wie man den Rest trennt. Aber auch dafür gibt es Lösungen, für den unwahrscheinlichen Fall dass irgendwann mal irgendwas ist. Alles hypothetisch.

Euch allen ist sicher schon einmal aufgefallen, wie streitlustig Spatzen sind. Ich musste gerade unterbrechen um zu sehen was denn da draußen abgeht. Da entwickeln sich aus Kleinigkeiten blutige Massenschlägereien. Gehen richtig ab die Burschen. Die sollen bloß aufpassen dass es ihnen nicht geht wie einem ihrer Kollegen, der lag nämlich gestern fein zerteilt vor unserer Haustür. Der Kopf ward nicht gesehen.

Ich hatte in einem Mastodon Post bereits mitgeteilt, dass die Wetterlage erste Gemüter gekostet hat. Gestern hatte ich mir jemanden vorgeknöpft der meinte er müsste vor lauter Übermut schwere Stahlrungen durch die Gegend werfen. In Richtung eines Fußweges, zum Schichtwechsel. Wenn der jemanden erwischt hätte wäre die Kacke am Dampfen gewesen. Ich dachte allen ernstes er fängt an zu weinen. Nicht dass ich das verurteile. Es ist absolut in Ordnung wenn jemand einfach nicht mehr kann und weint. Aber die Art und Weise. Was vorgefallen war? Ich hatte aus der Ferne gerufen dass die Rungen stören, hat er als Anschiss interpretiert. Und wisst ihr wo der Hund begraben liegt? Darin das viele Deutsche immer wieder meinen, sie müssten ausländische Fahrer wie den letzten Dreck behandeln. Weil die Burschen kein Hunsrücker Blatt schwätzen, weil sie nicht auf dem Goldstandard arbeiten wie man als echter Deutscher es nur erwarten kann. Dabei stimmt das ja noch nicht mal, wir haben viele verdammt gute ausländische Fahrer. Das wissen diese Hunsrücker natürlich auch. Und trotzdem kommt es immer wieder vor, überall in Deutschland. Die Fahrer sind froh wenn sich mal einer mit ihnen unterhält. Sie freuen sich einen zu sehen, und erzählen die wildesten Storys. Gut, mein Englisch ist, sagen wir mittelmäßig. Fakt ist, es geht um Respekt. Das man kein weiterer Rassist ist, der einen ankackt nur weil man dieses oder jenes einfach nicht verstanden hat. Jedenfalls habe ich getan was ich dann immer tue. Den Mann am Arm gefasst, ihm zugeredet und versucht Ruhe auszustrahlen. Dann ging es auch, und so soll es doch sein. Ansonsten ist der Kollege sehr stabil. Manchmal kommt einfach alles zusammen, und dann sind die Dinge einfach doof. Heute Morgen allerdings das genaue Gegenteil. Es ging darum dass ich einem Fahrer angewiesen hatte anzupacken. Er hätte nur sagen müssen dass er dafür nicht verantwortlich ist. Nein, er kackt mich im polnischen Akzent an, dass sei nicht seine Aufgabe und so weiter. Fehler! Ich hasse diese Schwanzvergleiche, aber manchmal wirken sie wahre Wunder. Ich plusterte mich also ebenfalls auf, und machte ihm unmissverständlich klar, dass er ausgerechnet mir besser nicht dumm kommt. Im Endeffekt habe ich die meiste Arbeit alleine geleistet, was dann auch in Ordnung war. Klar ist das nicht sein Job. Ich habe auch gemerkt dass die ganze Sache doof für ihn war. War sie ja auch. Man kann mit Worten so vieles regeln, aber vielleicht wurde in dem Moment auch mein Gemüt einfach nur zum Opfer der Temperaturen. Genau aus dem Grund versuche ich wo es geht immer gute Laune zu verbreiten. Es macht die Dinge leichter, und den Tag so viel angenehmer. Und nicht dass hier ein falscher Eindruck entsteht. Bei Neun von Zehn Begegnungen läuft alles kultiviert ab. Nur dieses eine Mal eben nicht. Und genau dieser Ärger infiziert manch anderen, und sorgt dann für negative Gedanken. Und jetzt wo ich darüber schreibe, ärgert es mich um so mehr. Aber wem erzähle ich das, ihr wisst es bereits.

So, ich glaube dass war es für heute. Ich hatte den ganzen Tag daran gedacht unbedingt einen weiteren Beitrag zu verfassen. So locker manches von der Seele zu schreiben wirkt doch befreiend. Ich grüße euch, habt eine schöne Zeit! :D

Update vom 24.06.2021

Inzwischen sind mir beide Burschen wieder begegnet. Der erste, welcher einen Beinahenervenzusammenbruch erlitten hatte, kam sogar auf mich zu um sich zu entschuldigen. Ich habe ihn nur am Arm genommen, und sowas gesagt wie: "Wir sind alle nur Menschen, jeder hat mal einen schlechten Tag." Den hättet ihr mal sehen sollen. Ich habe den Stein gehört als er ihm vom Herzen gefallen ist. Ich suche in solchen Situationen gerne den Kontakt. Das ist nicht großkotzig gemeint, es beruhigt ganz einfach.
Der andere Vogel hat ganz friedlich dreingeschaut, da sind die Fronten geklärt. Insgeheim glaube ich ja, dass er ein Mensch ist der in sich tief verschlossen ist. Er wirkt nicht so als sei er sehr kontaktfreudig, er schiebt Menschen eher von sich weg. Zumindest habe ich den Eindruck, und ich kann das gut verstehen. Bringt einem aber nichts. So unterschiedlich sind Menschen, jeden Tag eine neue Herausforderung.